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Hessisches Klimaschutzforum 2010 diskutiert über Perspektiven des kommunalen Klimaschutzes

Was können Kommunen zum Klimaschutz beitragen und welche Marktchancen bieten sich für kommunale Unternehmen?

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Dies sind die zentralen Themen des Hessischen Klimaschutzforums 2010 in Darmstadt. „Wir machen Klimaschutz greifbar. Die Städte und Gemeinden können mit gezielten Maßnahmen ihren CO2 - Ausstoß mindern oder auch ihre Planungshoheit einsetzen, um das Klima zu schonen“, sagte der hessische Umweltstaatssekretär Mark Weinmeister am Donnerstag im Kongresszentrum „darmstadtium“ in Darmstadt.

Das Land Hessen habe selbst zahlreiche Projekte angestoßen, um auf einer „breiten Basis den Klimaschutz als eine wichtige Zukunftsaufgabe“ zu verankern. Dazu gehört laut Weinmeister das Projekt der „100 Kommunen für den Klimaschutz“. 107 <link _top internal-link internal link in current>Kommunen hätten sich bereits beteiligt. „Damit sind mehr als drei Millionen Hessen angesprochen, sich für den Klimaschutz zu engagieren“, betonte Weinmeister. Die Kommunen stellen eine CO2 - Bilanz auf und entwerfen einen Aktionsplan mit dem sie Ziele zur CO2 - Minderung und Energieeinsparungen festlegen. Weinmeister wies auf weitere Projekte hin, die das Land unterstützt, wie beispielsweise die Projekte „Bioeffizienzdörfer“ oder „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“. Das Land fördert das Projekt „Bioeffizienzdörfer“ mit insgesamt 1,5 Millionen Euro, die direkt in die Sanierung und Modernisierung von Häusern der Bürgen fließen. Beim Pilotprojekt für eine sparsamere Straßenbeleuchtung unterstützt das Land vier Kommunen mit 150.000 Euro.

Als ein neues Projekt für den Klimaschutz hat das hessische Umweltministerium den Klimapreis für Nachwuchsjournalisten ausgelobt. „Wenn heute über Klima und Energie gesprochen wird, gibt es viele Experten. Medien haben an dieser Stelle eine verantwortungsvolle Aufgabe“, sagte Weinmeister. Der Preis wurde am Donnerstag verliehen.

Im Rahmen des Klimaschutzforums berichtete unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Mainova AG, Dr. Constantin H. Alsheimer über den „Klimaschutz als Herausforderung für einen Energieversorger“. „Die Mainova AG hat durch umfangreiche Investitionen in erneuerbare Energien und die effiziente, dezentrale Erzeugung bewiesen, dass sie Verantwortung für den Klimaschutz und die notwendige Energiewende übernimmt. Wir haben durch Investitionen in die Eigenerzeugung unsere CO2-Ersparnis jedes Jahr um mehr als 30 Prozent gesteigert“, unterstrich Alsheimer. Wie kommunale Betriebe, allen voran lokale Energieunternehmen, sich als Energiedienstleister für den Klimaschutz positionieren können, ist ein Themenschwerpunkt des Hessischen Klimaschutzforums. Stefan Welsch, Vorstandsmitglied der Städtischen Werke Kassel AG, stellte die Marktstrategie „Klimaneutrales Erdgas für Tarifkunden“ vor. Über das Zukunftsmodell „Regionale Klimafonds von Stadtwerken und Kommunen“ sprach Harald Halfpaap, Geschäftsführer von proKlima der Stadt Hannover.

Außerdem stellte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer das Thema „Kommunaler Klimaschutz als Leitlinie für die Stadtentwicklungsplanung, Verkehrsentwicklung und Wirtschaftsförderung“ vor. Den Weg der <link _top internal-link internal link in current>Stadt Eschwege zur CO2-Neutralität beschrieb Wolfgang Conrad von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung Eschwege. Dr. Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund referierte über den „Klimaschutz als Herausforderung der Kommunen“. Wie die Kommunen Energiekosten sparen und dabei das Klima schonen, wenn sie der Charta „100 Kommunen für den Klimaschutz“ beitreten, stellte Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß vor.

Staatssekretär Weinmeister machte deutlich, dass im Klimaschutz große wirtschaftliche Chancen für Hessen liegen. „Kommunen und Kreise haben gute Gestaltungsmöglichkeiten bei der Bauleitplanung, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Ich würde mich freuen, Sie alle dafür gewinnen zu können, in dem nächsten Jahrzehnt eine ökonomische und technologische Modernisierung einzuleiten. Klimaschutz ist der Innovationstreiber für ein zukunftsfähiges Energiesystem“, sagte Weinmeister abschließend.

Das vollständige Programm ist unter www.klimaschutzforum-hessen.de verfügbar.

(Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)

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