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Grevesmühlen - Der ehrenamtliche Job in kommunalen Gremien bedeutet in der Regel:

viel Arbeit und im Gegenzug wenig Geld. Denn reich wird mit den Aufwandsentschädigungen niemand.

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Sechs Stadtvertretersitzungen gab es im vergangenen Jahr in Grevesmühlen. Das sind für das Jahr 2006 genau 180 Euro, die die Stadtvertreter für ihre Arbeit im Parlament erhalten. Denn 30 Euro sieht die entsprechende Verordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern dafür vor. Hinzu kommen für die Stadtvertreter die Sitzungsgelder in den Ausschüssen und den Fraktionen plus Fahrgeld. So summiert sich die Aufwandsentschädigung für einen ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Kommunalpolitik auf etwa 400 Euro pro Jahr.

"Viel es nicht, wenn man die Zeit rechnet, die man für die Arbeit aufbringt", sagt Petra Rappen, Pressesprecherin des Landkreises und selbst Stadtvertreterin in Klütz. 30 Euro, wie ihre Amtskollegen in der Kreisstadt, bekommt sie allerdings nicht. In der Schlossstadt gibt es nur 25 Euro. "Wir haben uns 2004, als die neue Verordnung herauskam, dafür entschieden, die alten Sätze aus Spargründen zu behalten." Gleiches gilt für die Entschädigungen des Bürgermeisters, der Fraktions- und Ausschussvorsitzenden, die ebenfalls nach "altem Tarif" bezahlt werden.

Wirklich lukrativ wird die ganze Sache ohnehin erst auf Bundes- oder Landesebene. Allerdings ist dort der Arbeitsaufwand um einiges größer, auch wenn das in der breiten Öffentlichkeit gern angezweifelt wird. Politische Arbeit kostet nun einmal Zeit, und das nicht zu knapp.

Deshalb erhalten ehrenamtliche Bürgermeister für ihren Job auch eine nicht eben kleine Summe pro Monat. In Gemeinden bis 250 Einwohnern gibt es 250 Euro, die Skala reicht bis zu 1350 Euro, die in Kommunen gezahlt wird, in denen mehr als 5000 Menschen leben. Dem monatlichen Einkommen gegenüber steht eine Menge Arbeit, die die Ehrenamtler neben ihrem regulären Job erledigen müssen.

Im Vergleich dazu nehmen sich die Entschädigungen für die Stadt- und Kreistagspräsidenten eher bescheiden aus. Wilfried Scharnweber, Stadtpräsident in Grevesmühlen, bekommt für seine Arbeit 350 Euro. Ulrich Born, Präsident des Kreistages, erhält immerhin 960 Euro.

"Die Sitzungen sind dabei längst nicht alles", sagt Petra Rappen. "Denn kaum jemand sieht die Zeit, die wir mit dem Durcharbeiten von Unterlagen verbringen." Bisweilen umfassen die Vorlagen für den Kreistag mehr als 100 Seiten. Auch wenn einige Abgeordnete die Umschläge mit den Vorlagen noch ungeöffnet mit zur Sitzung bringen. "Die meisten von uns beschäftigen sich schon sehr intensiv mit den Papieren."

Quelle: www.ln-online.de

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