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Deutz fährt in die roten Zahlen

Der Kölner Motorenbauer hat im letzten Jahr Verluste geschrieben. Unter dem Strich stand 2008 ein Fehlbetrag von 4,2 Millionen Euro nach einem Überschuss von 59,4 Millionen Euro im Vorjahr. Auch fürs laufende Jahr sieht es nicht gut aus.

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KÖLN - Deutz ist in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand 2008 ein Fehlbetrag von 4,2 Millionen Euro nach einem Überschuss von 59,4 Millionen Euro im Vorjahr. Eine Dividende soll es für 2008 nicht geben. Und für das laufende Jahr sind die Aussichten für die Aktionäre kaum besser. Auch 2009 wird der Kölner Motorenbauer unter dem Strich wohl rote Zahlen schreiben. Angestrebt ist aber ein „leicht positives operatives Ergebnis“.

„Wir haben ein Jahr der Extreme erlebt“, erläuterte Vorstandschef Helmut Leube bei der Bilanzvorlage. „Unsere schlimmsten Erwartungen wurden immer wieder übertroffen.“ Nach einem guten ersten Halbjahr senkte Deutz zwei Mal die Absatzprognose und erreichte nicht einmal den Anfang November geschätzten Wert.

252.359 Motoren verkaufte Deutz, 11,7 Prozent weniger als 2007. Darunter waren 219.681 (248 971) Kompaktmotoren, die in Köln hergestellt werden. In dem Bereich sank der Umsatz um 3,6 Prozent auf 1,14 Milliarden. Ein Plus gab es nur bei Triebwerken für Landmaschinen und beim Service. Deutlich legten die Serviceumsätze bei Deutz Customized Solutions zu. In dem in Ulm angesiedelten Bereich sind luftgekühlte Motoren und Triebwerke mit mehr als acht Litern Hubraum zusammengefasst. In dem Bereich stieg der Umsatz um vier Prozent auf 351,8 Millionen. Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten (Ebit) legte um 5,4 Prozent auf 47,1 Millionen Euro zu. Bei den Kompaktmotoren gab es dagegen einen Verlust von 13,6 Millionen.

Trennung von Zeitarbeitern

Gespart werden soll jetzt bei Material-, Sach- und Personalkosten. Seit Mitte 2008 hat sich Deutz von 800 Leiharbeitern und befristet Beschäftigten getrennt. Weitere 400 Personen mit Zeitverträgen werden im laufenden Jahr ihre Stelle verlieren. Außerdem will Deutz 200 Stellen „überwiegend in Köln“, so Finanzvorstand Helmut Meyer, in Verwaltung, Logistik, Service oder Vertrieb streichen. Mitarbeitern werden Abfindungen oder Vorruhestand angeboten. Aber auch betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen. Ende 2008 hatte Deutz mit Auszubildenden 4.701 (4.617) Mitarbeiter. 3802 Menschen arbeiten in Deutschland, darunter 2.897 (2.891) in Köln. Hier gibt es seit Jahresanfang Kurzarbeit in allen Bereichen außer der Entwicklung. Jetzt wird auch in Ulm weniger gearbeitet.

Quelle: rundschau-online.de

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