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Containerplätze sind vermüllt

Müll lagert an den Standplätzen. Die meisten Umweltfrevler können nicht ermittelt werden.

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Wieder einmal will Martin Müller Flaschen und Gläser in die Container an der Heidenauer Waldstraße werfen. Doch dazu muss er erst einmal über einen riesigen Müllsack steigen. „So ’ne Schweinerei“, schimpft er. In dem Sack steckt jede Menge Hausmüll. „Das zieht doch Viehzeug an“, sagt Martin Walser. Und das ist noch längst nicht alles. Gleich neben den Containern stehen alte Farbeimer, Säcke mit Tapetenresten und auch ein ausgedienter Plastegartenstuhl. Wenige Zeit später ist alles weg. Die Bauhofmitarbeiter in Heidenau haben wieder einmal für Ordnung gesorgt. 20 Stellplätze müssen sie – in der Regel aller 14 Tage – säubern. Und immer wieder passiert es, dass Müll herumliegt, der dort nicht hingehört. Dann muss der Bauhof erst recht ran. „Wir sind wirklich hinterher“, sagt Uwe Maasberg, stellvertretender Bauhofleiter. Auf dem Bauhofgelände wird alles zwischengelagert. Zehn Kubikmeter fasst der Container, den der Abfallzweckverband „Oberes Elbtal“ (ZAOE) bereitstellt. Entleert wird er auf Kosten der Stadt.

41 Tonnen illegaler Abfall

Heidenau ist im Landkreis kein Einzelfall. Allein im ersten Halbjahr 2007 sind knapp 41 Tonnen Abfälle an den 272 Containerstandplätzen angefallen, informiert Ilka Knigge, ZAOE-Pressesprecherin. Das ist mengenmäßig so viel, wie acht Elefanten schwer sind. Schwerpunkte sind die Städte und dort vor allem abgelegene, schwer einsehbare Orte. Auch in Pirna, wo ebenfalls aller zwei Wochen die Plätze vom Bauhof gesäubert werden, gibt es immer wieder Probleme. „Drei Personen wurden im vorigen Jahr erwischt“, sagt Rathaussprecher Thomas Gockel. Sie wollten etwas in die Container werfen, was da nicht hineingehört. 35Euro waren deshalb als Bußgeld fällig. 15 Euro mehr müssen in Pirna gezahlt werden, wenn außerhalb der Container etwas abgelagert wird. Leider ist die „Fangquote“ gering. Denn der Großteil der Umweltfrevler agiert auch in Pirna nachts. Auf frischer Tat erwischt wurde in Dürrröhrsdorf-Dittersbach noch keiner. Auch diese Gemeinde ärgert sich mit dem Müllproblem herum. „Wir haben deshalb im Gemeindeblatt noch einmal darauf hingewiesen, was in die Container hineingehört und was nicht“, sagt Bürgermeister Jochen Frank (Unabhängige Bürger). Wöchentlich macht der Bauhof die Containerrunde. Müll liegt meist immer an jenen Standorten, die schlecht einsehbar sind. In Königstein lässt die Sauberkeit an allen Standplätzen zu wünschen übrig. „Müll macht aber weniger Probleme, sondern mehr die großen Flaschen, die nicht in die Container passen“, sagt Bürgermeister Frieder Haase (parteilos). Auch gelbe Säcke mit Papier und Tapetenresten müssen immer wieder aufgesammelt werden. „Ich kann die Leute nicht verstehen, die so etwas machen“, sagt Holger Tschatschke. Der Dortmunder macht ein paar Tage Urlaub in der Sächsischen Schweiz und gerade einen Stadtbummel in Königstein.

Quelle: www.sz-online.de

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