Die kleinflächige Sanierung von Schadstellen mit heißem Reparaturasphalt HMG (Gussasphalt) oder WMG (Walzasphalt) in Verbindung mit einer mobilen Aufbereitungsanlage ist seit einigen Jahren mit MPRS (Mobile Pave Repair System) der Firma Carl Ungewitter aus Bremen möglich. Um zu erfahren, wie die Erfahrungen im kommunalen Straßenbetriebsdienst sind, haben sich die Hersteller mit Anwendern ausgetauscht, u.a. mit Marek Leks, Abteilungsleiter Bauunterhalt beim Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb CEB in Oberfranken sowie mit Mathias Staab, Meister des Bereiches Bauhof im Eigenbetrieb Bauhof / Gärtnerei der Stadt Sondershausen in Nordthüringen.
In der kommunalen Verkehrsflächenerhaltung sind die Herausforderungen divers: Von der Fußgängerzone bis zur hochbelasteten Industriesammelstraße oder einem ZOB sind nahezu alle baulichen Belastungsklassen und Arten von Verkehrsteilnehmern auf engstem, gelegentlich auch geteiltem Raum vertreten. Die Bauweisen des Straßenoberbaus reichen von Pflaster über Asphalt und Beton bis hin zu ungebundenen Straßenoberflächen. Zudem gibt es unzählige Einbauten, die der Versorgung, der Beleuchtung, der Einbindung des ÖPNV oder der Verkehrssteuerung dienen. Für einen dauerhaften Instandhaltungserfolg bietet der Baustoff Asphalt beste Voraussetzungen, da er für die meisten substanziellen und kleinflächigen Schadensereignisse flexibel eingesetzt werden kann.
„Die Idee der Anschaffung hatten wir durch ein Bauhofleitertreffen am Straßenbetriebshof in Erfurt, der seit vielen Jahren im großen Maßstab auf Instandhaltung mit Heißasphalt setzt“, sagt Mathias Staab. „Nach einer praktischen Vorführung mit MPRS im Jahr 2019 fanden wir dann endlich die geeignete mobile Lösung, welche für den geringeren Reparaturbedarf einer kleineren Stadt optimal erschien.“ Dies bestätigt auch Marek Leks vom CEB: „Uns war sofort klar, dass wir mit diesem System die klassischen Schlaglöcher und andere Schadstellen wie Ausbrüche an Netzrissen und Einbauten dauerhaft sanieren können, da mit Pave Repair WMG und HMG Heißasphalte in kleinen Mengen ganzjährig zur Verfügung stehen, besonders jedoch im Winter. Zudem haben wir damit eine Lösung gefunden, schadhafte Gussasphaltrinnen zu sanieren.“ Die Instandhaltungsmethode „Ausbessern mit Asphaltmischgut“ ist mit MPRS auch und gerade im kommunalen Bereich und bei kleinem Mengenbedarf wieder konsequent anwendbar. Dadurch kann die Verfügbarkeitslücke für Asphaltmischgut geschlossen werden.
Gutes Anwender-Feedback
„Wir beobachten eine massive Kostenersparnis, da wir Schadstellen frühzeitig direkt im Heißeinbau sanieren können und dadurch das mehrfache Anfahren und Flicken der gleichen Schadstelle entfällt. Auch für unsere Mitarbeiter ist es ein Erfolgserlebnis, dass sie mit diesem Verfahren Schlaglöcher ordentlich sanieren können, anstatt sie mehrfach in kurzer Zeit mit Kaltasphalt verfüllen zu müssen“, so Leks. Staab sieht auch logistische Vorteile: „MPRS ist eine super Ergänzung. Unser Tiefbauamt gibt uns nun vermehrt Aufträge zur Sanierung von Randeinfassungen an Wassereinläufen und Schachtdeckeln. Dies war vorher wegen der geringen Bedarfsmengen nur in Sammelaufträgen oder in Fremdvergabe möglich. Unsere Thermobox wird daher nur noch selten und nur bei großem Mengenbedarf eingesetzt. Von der Firma Carl Ungewitter beziehen wir das Material Pave Repair und man stellt uns auch die Aufbereitungsanlage auf Leihbasis zur Verfügung. Wenn wir das Gerät nicht mehr benötigen, geben wir es einfach zurück und es nimmt bei uns keinen Platz weg. Trotz etwas höherer Kosten im Vergleich zu Kaltasphalten haben wir deutliche Vorteile durch einen geringeren Materialverbrauch, da unsere ausgeführten Arbeiten einfach länger halten.“
Die Frage, ob MPRS und somit heiß zu verarbeitende Reparaturasphalte WMG und HMG in Zukunft weiterhin angewendet werden, beantworten beide Kollegen ganz einfach. „Wir haben bereits eine Aufbereitungsanlage reserviert für die nächste Nutzung von Oktober bis März“, sagt Leks. Staab antwortet: „Naja, wir haben das Gerät noch immer bei uns und bestellen regelmäßig etwas Material, wir haben ja auch im Sommer etwas zu tun.“