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106 Tonnen Müll pro Jahr entlang der Straßen im Rhein-Neckar-Kreis

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Die Pflege des Straßenumfelds ist eine wichtige Aufgabe der beiden Straßenmeistereien im Rhein-Neckar-Kreis, um den Autofahrern und Autofahrerinnen ein sauberes und ansprechendes Straßenbild zu bieten. Rund 856 Kilometer Strecke im Kreisgebiet sind zu betreuen – davon übernimmt die Straßenmeisterei in Wiesloch / Weinheim 472 Kilometer und die Straßenmeisterei Neckarbischofsheim / Eberbach 384 Kilometer. „In einem Jahr hinterlassen die Verkehrsteilnehmer rund 106 Tonnen Müll auf den Straßenanböschungen sowie den Parkplätzen und Rastanlagen entlang der Straßen im Rhein-Neckar-Kreis.“, so Matthias Knörzer, zuständiger Betriebsdienstleiter der beiden Straßenmeistereien im Straßenbauamt des Rhein-Neckar-Kreises. Es fallen nicht nur reisetypische Abfälle an, wie etwa Verpackungen von Lebensmitteln oder die Überbleibsel aus Schnellrestaurants, leider entsorgen einzelne Bürgerinnen und Bürger auch gewöhnlichen Hausmüll, Sperrmüll oder Problemmüll entlang der öffentlichen Straßen im Rhein-Neckar-Kreis.

„Auch kuriose Dinge sind oftmals dabei“, so Knörzer. „Unsere Straßenwärter finden Sexspielzeuge, Handys und Windeln am Fahrbahnrand“, nennt er die Gegenstände. Sie haben wahrscheinlich das gleiche Schicksal erlitten, wie die einzelnen Schuhe, die man immer wieder auf den Grünstreifen sieht. Nach dem Halt an einer Raststätte wurden sie beispielsweise auf dem Auto oder auf dem Trittbrett eines LKW vergessen und fallen dann während der Fahrt auf die Straße. Auch mit Urin gefüllte Getränkeflaschen gehören zu den regelmäßigen Funden. Die Straßenwärter im Rhein-Neckar-Kreis sorgen dafür, dass auch solche unappetitlichen Gegenstände aus dem Verkehr gezogen werden, so dass kein Verkehrsteilnehmer gefährdet wird. „Der Alltag auf den Straßen im Rhein-Neckar-Kreis ist nichts für sensible Gemüter“, so Kolonnenführer Ludwig Hellriegel. Und der Job ist angesichts des vorbei rauschenden Verkehrs obendrein noch sehr gefährlich.

„Die Abfallbelastung wird fast ausschließlich von den Verkehrsteilnehmern verursacht, die den Abfall absichtlich während der Fahrt aus dem Fenster werfen“, beschreibt Knörzer, das Problem. Ein sehr geringer Teil der Abfälle stamme von Unfällen oder Pannen. Üblicherweise werde der Abfall im Rahmen der Unfallaufnahme beseitigt, damit der Verkehr die Unfallstelle sicher passieren kann, erläutert der Betriebsdienstleiter weiter.

„Die Sauberhaltung der Straßenböschungen und Rastanlagen ist äußerst zeitaufwändig“, weiß auch Rainer Kenz, Straßenmeister der Straßenmeisterei Wiesloch/Weinheim. Häufig muss der wilde Müll auf den Aufenthalts- und Erholungsflächen der Rastplätze eingesammelt werden. Entlang den Straßen sammeln die Straßenwärter die achtlos aus dem Autofenster geworfenen Gegenstände mühsam von Hand auf.

Und der Müll an den Straßen kostet den Rhein-Neckar-Kreis richtig Geld. Für das Mülleinsammeln muss die Straßenbauverwaltung jährlich rund 99.000 Euro aufbringen. Allein die Entsorgung des Mülls kostet rund 6.300 Euro. Und die Kosten für das Personal betragen rund 87.000 Euro pro Jahr. „Tatsächlich kommen im Frühjahr nach der Winterdienstsaison viele Arbeitsstunden für das Müllsammeln zusammen“, so Knörzer. „Denn wir müssen vor dem Beginn der Mähsaison zusehen, dass wir den Unrat aus den Grünflächen holen, damit unser Mähgeräte nicht beschädigt werden.

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