Bund, Länder und Kommunen haben einer Studie zufolge 2006 so viel wie nie zuvor für Computer, Handys und Software ausgegeben. Die öffentlichen Verwaltungen hätten 16,6 Milliarden Euro in Hightech investiert, teilte der Bitkom-Verband am heutigen Freitag in Berlin mit. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Zuwachs von 4 Prozent. Für dieses Jahr werde ein Anstieg von 3 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro erwartet. "Informations- und Kommunikationssysteme gewinnen in der öffentlichen Verwaltung immer mehr an Bedeutung", sagte Bitkom-Vizepräsident Jörg Menno Harms.
Am stärksten fragen Bund, Länder und Kommunen derzeit IT-Services nach. Dazu zählen nach Angaben des Verbandes unter anderem Beratungsleistungen, aber auch das Outsourcing von IT-Systemen. Die Ausgaben in diesem Bereich beziffert der Verband auf 6,2 Milliarden Euro. Es folgen Investitionen in Software (3,7 Milliarden Euro) und Hardware (2,4 Milliarden Euro). Die Angaben beruhen auf einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts TechConsult.
Für die Verwaltung sind demnach besonders "elektronische Bürgerdienste" wichtig. So nimmt der Untersuchung zufolge die Polizei in 10 der 16 Bundesländer inzwischen Strafanzeigen auch über das Internet entgegen. Als Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen. Dort seien seit März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen online eingegangen. Trotz dieser ersten Erfolge hätten Deutschlands Ämter aber noch Nachholbedarf. Das zeige eine im Auftrag der Europäischen Kommission erstellte Studie zu den Internet-Diensten der öffentlichen Hand aus dem vergangenen Jahr. Im Vergleich der 15 EU-Kernländer landet Deutschland dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden in der Studie schlechter ab.