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MAN Nutzfahrzeuge produziert mehr als 24.000 LKW in Steyr

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STEYR. „Wir werden in Steyr heuer die Ziele gut erreichen“, sagt Bruno Krainz, Vorstandschef von MAN Nutzfahrzeuge in Österreich, im OÖN-Interview. „Wir werden etwas mehr als 24.000 Lkw produzieren.“

Das ist ein neuer Produktionsrekord für den Standort Steyr – und damit werden auch die Planzahlen übertroffen. Im Vorjahr liefen in Steyr noch 23.000 Lkw von den Bändern. Auch in Wien brummt die Produktion: „Wir werden heuer weit mehr als 4000 Fahrzeuge ausliefern. Das ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der Standort ursprünglich für 850 Lkw ausgelegt war“, sagt Krainz.

Noch nicht endgültig entschieden sei, dass das Presshaus in Steyr 2009 geschlossen werde, sagt Krainz. Grundsätzlich habe MAN Nutzfahrzeuge beschlossen, sich aus dieser Umformungstechnik zu verabschieden. Was angesichts der langen Lkw-Produktzyklen von 15 Jahren nachvollziehbar sei.

„Die Technologie, die ich brauche, um Karosserien zu entwickeln oder neue Presswerkzeuge herstellen zu können, ist als großer Block nur alle 15 Jahre vonnöten. Man kann aber über einen 15-Jahre-Zyklus nicht technologisch Spitze bleiben.“

Die Konsequenz daraus sei, dass MAN das Presswerk im deutschen Gustavsburg an die bayerische Beteiligungsgesellschaft Hörmann verkauft habe. „Wir sind nun mit Hörmann in Diskussion, ob er künftig auch das Steyrer Presshaus betreiben wird“, sagt Krainz.

Die Gespräche dazu würden konstruktiv laufen. Es wäre jedoch nicht gut, hier falsche Hoffnungen zu wecken, betonte der MAN-Österreich-Chef. „Uns würde es aus purem Eigennutz passen, wenn weiterhin in Steyr produziert würde, weil der überwiegende Teil dessen, was hier von den Pressen kommt, an Ort und Stelle verarbeitet wird. Stichwort: Prozess-Sicherheit.“

Im Fall des Falles würde für die davon betroffenen 150 Mitarbeiter die Beschäftigungsgarantie greifen. Demnach wird es bei MAN in Steyr bis September 2012 keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Krakau: Glücksfall für Steyr

Das Anfang Oktober eröffnete Lkw-Werk von MAN nahe Krakau bezeichnet Krainz als „Glücksfall für Steyr“, da nahezu 100 Prozent aller dort benötigten Fahrerhäuser von Oberösterreich nach Polen geliefert würden. „Durch das Werk in Krakau rückt der Standort Steyr innerhalb des MAN-Werksverbundes wieder stärker ins Zentrum. Das ist für uns ein Vorteil.“

Insgesamt würden rund 150 Beschäftigte in Steyr ihren Arbeitsplatz der Existenz des Werks Krakau verdanken.

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