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RWE testet neue Stromzähler

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Mit einem Pilotprojekt in Mülheim an der Ruhr möchte der Energieversorger RWE die Entwicklung von „intelligenten Stromzählern“ vorantreiben.

Bis Mitte des Jahres sollen in der Revierstadt 100 000 Haushalte mit den Zählern ausgestattet werden, wie die Konzerntochter RWE Energy am Dienstag in Dortmund mitteilte. Im Unterschied zu den konventionellen Ablesegeräten besitzen die neuen Zähler Kommunikationsschnittstellen, über die nicht nur der Betreiber die Verbrauchsdaten auslesen kann, erklärte das Unternehmen. Auch im Haushalt seien die Werte über ein Display ablesbar, sodass diese die Kosten besser kontrollieren können.

Ziel sei es aber auch, einen Standard für die Geräte zu entwickeln, der mit allen gängigen Abrechnungsprogrammen arbeiten und auch Gas- und Wasserzähler integrieren könne. Die Technik soll neue Tarifmodelle ermöglichen, die energiesparendes Verhalten honorieren. „Denkbar sind zum Beispiel tageszeitabhängige Tarife oder Wochenendtarife“, erklärte RWE. Die Kosten für das Projekt belaufen sich den Angaben zufolge in den kommenden drei Jahren auf rund 20 Millionen Euro.

Mehrere Unternehmen testen neue Zähler

Wie eine Befragung durch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) zeigte, testet bereits jeder vierte Energieversorger neue Zählertechnologien in Pilotprojekten. Vor allem große Versorger wie EnBW, E.on, RWE und Vattenfall beschäftigen sich demnach mit zeitabhängiger Verbrauchsmessung. EnBW beschließt Ende März ein Projekt, bei dem 1000 Pionierhaushalte Erfahrungen mit neuen Zählern sammeln sollten. Nach einer
Studie der Managementberatungsfirma Accenture glauben Führungskräfte großer deutscher Netzbetreiber und Energieversorger, dass zwischen 2011 und 2015 mindestens ein Viertel der alten Zähler durch neue ersetzt wird. Die Kosten dafür bezifferten die Befragten auf deutlich mehr als eine Milliarde Euro.

Mit ihren Pilotprojekten reagieren RWE und weitere Versorger auch auf die Liberalisierung des Strom-Messwesens durch die Bundesregierung. Stromkunden können nach Paragraf 21b des Energiewirtschaftsgesetzes EnWG frei wählen, wer ihre Stromzähler betreibt. Generell ist der Einbau von Zählern denkbar, die je nach Stromnachfrage und Uhrzeit unterschiedliche Tarife abrechnen. Verbraucher könnten etwa bestimmte Großgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen dann anschalten, wenn Strom günstig ist.

Quelle: focus.de

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