„Viele Leistungen sind im Winter einfach nicht umsetzbar“, berichtet Jörg Edelmann, Geschäftsführer der Gebrüder Edelmann GmbH. Das Traditionsunternehmen aus Isny im Allgäu besteht bereits seit 45 Jahren. Daher sind die Landschaftsgärtner den Allgäuer Winter gewöhnt. Wie bei wahrscheinlich allen Betrieben der DACH-Region kommen hier während der kalten Jahreszeit kaum Gartenpflege-Aufträge herein. Deswegen beschäftigen sich die Landschaftsgärtner stattdessen mit der Vorbereitung auf das nächste Jahr. Besonders die Maschinenwartung, Bestandsaufnahmen und Aufräumarbeiten stehen hier im Vordergrund, aber auch die Büroarbeiten kommen nicht zu kurz. „Wir schieben in jedem Jahr Abrechnungsmaterial bis Weihnachten vor uns her“, erklärt Edelmann. Zum einen ließe sich so die kalte Jahreszeit effektiver nutzen, zum anderen sei so die Finanzierung für den Winter schon gesichert.
Hier und da können Betriebsleiter vereinzelte Arbeiten für den Sommer schon vorbereiten, allerdings ist aufgrund der Wetterlage in manchen Monaten das Arbeiten kaum möglich. „Es kommt auch immer darauf an“, berichtet Klaus Ring, Geschäftsführer der Ring Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Ettlingen. „Bis ins neue Jahr ist manchmal noch was möglich, aber erfahrungsgemäß wird es dann im Februar schlechter.“
Winterdienst: den Fuhrpark sinnvoll nutzen
Allerdings bleibt den GaLaBauern immer noch der Winterdienst. Denn mit Räumschild und Streuer ausgerüstet, eignen sich die Schlepper der Landschaftsgärtner auch dafür, die Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Deshalb setzen die Geschäftsführer vieler Galabau-Betriebe auf den Winterdienst, um die Umsatzausfälle zu kompensieren und die eigenen Mitarbeiter sinnvoll zu beschäftigen.
Doch wenn alles nichts hilft, müssen im Sommer aufgebaute Überstunden abgebaut werden: „In der Regel versuchen wir Überstundenpotenziale abzubauen, aber bei uns stellt sich eher die Frage, ob wir alle Überstunden über die Winterzeit abgebaut kriegen“, so Edelmann. Ring berichtet, dass einige seiner Mitarbeiter extra Urlaub nehmen würden: „Früher gab es auch Betriebe, die im Winter sechs bis acht Wochen Betriebsurlaub gemacht haben, aber so etwas geht heute nicht mehr.“