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Deutz spürt Absatzbremsen

Nach dem guten ersten Halbjahr werden die Prognosen für 2008 revidiert. Statt über 300 000 sollen nur 286 000 Motoren vom Band laufen. Der Umsatz soll nur um fünf statt um zehn bis 15 Prozent zunehmen

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Der Motorenhersteller Deutz in Köln hat im ersten Halbjahr 2008 gut abgeschnitten. Die Prognose für das Gesamtjahr wird jedoch deutlich reduziert. Statt über 300 000 sollen nur 286 000 Motoren, so viel wie 2007, vom Band laufen. Der Umsatz soll nur um fünf statt um zehn bis 15 Prozent zunehmen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit sechs Prozent des Umsatzes auf Vorjahresniveau stagnieren und nicht auf sieben Prozent steigen. Auch für das Konzernergebnis (2007 knapp 60 Millionen Euro) wird kein Zuwachs mehr erwartet.

Den langsameren Geschäftsgang erklärte Deutz-Chef Helmut Leube damit, dass sich das Marktumfeld ziemlich rasch eingetrübt habe. Kunden hielten sich bei der Vergabe neuer Aufträge zurück. Vor allem Baumaschinen sind betroffen, für die Deutz Motoren liefert. Das Unternehmen will von drei auf zwei Schichten umstellen und allmählich Personal abbauen.

Insofern sei man flexibel, sagte Vorstandsmitglied Helmut Meyer, da man gut 500 Personen als Leiharbeiter oder befristet beschäftige. Der Ertrag soll durch Kosteneinsparung und Preisaufschläge gesichert werden. Weltweit beschäftigt der Konzern 4930 Mitarbeiter, davon 3782 in Deutschland. In den Zahlen für das erste Halbjahr 2008 ist die Abschwächung noch nicht zu erkennen.

Der Umsatz erhöhte sich um 15 Prozent auf 825 Millionen Euro, der Absatz um 10,5 Prozent auf knapp 149 000 Motoren. Das Konzernergebnis stieg um 14,3 Prozent auf 30,3 Millionen Euro. Stark zugelegt hat die Landtechnik, denn den Bauern geht es gut. Deutz versorgt Fendt und Same mit Motoren, zwei große Traktorenhersteller in der EU. Zugenommen haben die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung und die Investitionen.

Kapazitäten werden jedoch vorsichtiger ausgebaut. Die Gemeinschaftsfirma in China hat im ersten Halbjahr Anlaufkosten von 4,7 Millionen Euro verursacht. Die Verantwortung für China liegt nun bei Vorstand Karl Huebser. Sein bisheriges Ressort Produktion und Technik hat Gino M. Biondi übernommen.

Quelle: rundschau-online.de

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