Caterpillar lässt die Muskeln spielen
Nach den Horrormeldungen aus dem vergangenen Jahr macht der weltgrößte Baumaschinenhersteller Caterpillar wieder glänzende Geschäfte. Die Auftragslage hat sich so prächtig entwickelt, dass das Unternehmen nun sogar seine Prognose anhebt.
Caterpillar werde im laufenden Jahr einen Gewinn je Aktie von mindestens 3,15 Dollar je Aktie erwirtschaften, sagte Vorstandschef Doug Oberhelman. Zuvor hatte das Unternehmen einen Mindestgewinn je Anteilsschein von 2,50 Dollar in Aussicht gestellt.
Auch der Umsatz dürfte in diesem Jahr höher liegen als ursprünglich erwartet. Oberhelman beziffert die Spanne auf 39 bis 42 Milliarden Dollar. Zuvor hatte er von 38 bis 42 Milliarden Dollar gesprochen. Im vergangenen Jahr waren der Umsatz um 37 Prozent auf 32,4 Milliarden Dollar und der Überschuss um 75 Prozent auf 1,43 Dollar je Anteilsschein zurückgegangen.
Hohe Nachfrage aus den Schwellenländern
Der optimistische Ausblick beruht auf den starken Zahlen des zweiten Quartals. Zwischen April und Juni hat Caterpillar seinen Reingewinn nahezu verdoppelt auf 707 Millionen Dollar nach 371 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Je Anteilsschein errechnet sich daraus ein Gewinn von 1,09 Dollar. Die Erlöse legten um 31 Prozent zu auf 10,4 Milliarden Dollar. Mit beiden Kennziffern übertraf der Konzern die Analystenschätzungen deutlich. Die Experten mit Erlösen von 9,8 Milliarden Dollar gerechnet und einen Gewinn je Aktie von 0,85 Dollar erwartet.
Vorstandschef Oberhelman erklärte das außergewöhnliche Wachstum mit der überraschend hohen Nachfrage aus den Schwellenländern China, Indien und Brasilien. Allerdings habe auch der Basiseffekt eine Rolle gespielt, weil Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal des Vorjahres drastisch gesunken waren.
Zudem ernte das Unternehmen nun die Früchte seines 2009 eingeschlagenen Sparkurses. Bis Mitte dieses Jahres sind weltweit 20.000 Stellen gestrichen worden. Dadurch konnten die Produktionskosten allein im zweiten Quartal um mehr als 400 Millionen Dollar gesenkt werden.
Weiter optimistisch gestimmt
Auch für die Zukunft ist Caterpillar optimistisch gestimmt. "Die Wachstumsperspektiven unserer Kunden aus der Bergbauindustrie, dem Energiesektor und dem Straßenbau sind anhaltend positiv", sagte Oberhelman. Er bestätigte zudem die angekündigte Übernahme des Dieselmotorenherstellers EMD für 820 Millionen Dollar.
An den Aktienmärkten löste die Quartalsbilanz kaum Bewegung aus. Die Caterpillar-Aktie gewinnt im vorbörslichen New Yorker Handel zwar 1,6 Prozent dazu. Die guten Zahlen waren von den meisten Analysten erwartet worden. Ein positives Echo löste allerdings die Anhebung der Prognose aus.
