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ZUFAHRTS-SPERREN Zahlreiche Kommunen schützen Weihnachtsmärkte vor Fahrzeug-Attacken

Immer mehr Kommunalverwaltungen nehmen Zufahrts-Sperren gegen Terrorangriffe in ihr Weihnachtsmarkt-Sicherheitskonzept auf. Doch welche Art von Sperre wird benutzt, und inwiefern ist der Bau- oder Betriebshof der Kommune für die Absperrung zuständig? Halten Bauhof-Mitarbeiter die Zusatz-Investition überhaupt für nötig? Bauhof-online.de hat versucht, auf diese Fragen über eine Blitz-Umfrage Erkenntnisse zu gewinnen.

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Von: David Herwede

An der Telefon-Umfrage nahmen Ende November 20 Bauhof-Leiter und -Mitarbeiter teil. Wenngleich die Umfrage aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nicht als repräsentativ eingestuft werden kann, lassen sich doch interessante Erkenntnisse daraus ableiten. So machen die Antworten zunächst deutlich, dass die Zuständigkeit von Bau- und Betriebshöfen bei Zufahrts-Sperren nicht zentral geregelt ist – drei von 20 Befragten gaben sogar an, bei entsprechenden Schutzmaßnahmen keinerlei Zuständigkeit zu besitzen.

Im Zuge des Sicherheitskonzepts obliegt die Planung von Absperrungen als Anti-Terror-Maßnahme i.d.R. der entsprechenden Stadt- oder Kreisverwaltung – auch Ordnungsbehörden wie Polizei und Feuerwehr werden involviert. Vor allem in kleineren Gemeinden kann es jedoch auch vorkommen, dass der Bauhof in die Planungen einbezogen wird: Vier von 20 Bauhof-Mitarbeitern gaben an, an der Organisation mitgewirkt zu haben. Allerdings stellt ein solches Vorgehen wohl eher die Ausnahme dar – die große Mehrheit der Befragten wird lediglich mit dem Aufbau oder der Lagerung der Zufahrts-Sperren beauftragt.

Deutliche Unterschiede bei der Absperrungs-Art

Freilich gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Sperr-Systemen – Bauhof-online.de hat einige davon in einer Marktübersicht aufgelistet. Diese reichen von einfachen Absperrschrankengittern oder Betonblöcken bis hin zu kostenintensiveren Pollern und Barrieren. Grob kann festgehalten werden: Je teurer das Produkt, desto besser der Schutz vor schweren Fahrzeugen. In der Praxis greifen einige Kommunen jedoch auf preiswertere Varianten zurück: Die Hälfte aller Teilnehmer benutzt Schrankengitter, sieben von 20 setzen auf Betonblöcke, und sogar das Querstellen von Pkw wurde als Sperr-Maßnahme genannt.

Wer dagegen mehr investiert, setzt vor allem auf Poller – wobei auch hier die Art und das Aussehen stark variieren. Genannt wurden z.B. der Road Blocker von Hörmann oder die Herner Truck Sperre (HTS). Im Gegensatz zu Betonblöcken können die tonnenschweren Systeme sogar flexibel umpositioniert werden. Dabei ist es offenbar kein Muss, sich auf eine Absperr-Art festzulegen: Drei von 20 Befragten verlässt sich zum Schutz des Weihnachtsmarkts auf eine Kombination mehrerer Systeme.

Dass entsprechende Investitionen vielerorts fehlen, hat vielleicht auch damit zu tun, dass zahlreiche Kommunen Sicherheits-Maßnahmen gegen anrasende Fahrzeuge für unnötig erachten. So gaben fast die Hälfte aller Teilnehmer an, dass sie Zufahrts-Sperren gegen Terrorismus für nicht sinnvoll halten. Begründet wurde dies damit, dass die Wahrscheinlichkeit eines Fahrzeug-Anschlags in der eigenen Kommune zu gering sei. Außerdem schütze eine Zufahrts-Sperre auch nicht vor anderen Arten von Terrorismus.


 

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