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VW - MAN - Scania: Dreier-Fusion rückt näher

Mit der Aufstockung der Stimmrechte bei Scania ist Volkswagen einer Dreierfusion seiner Nutzfahrzeugsparte mit MAN und Scania einen großen Schritt näher gerückt.

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Volkswagen baut seine Machtstellung beim schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania aus. Der deutsche Autokonzern übernimmt den kompletten Anteil an Scania von den Großanteilseignern Wallenberg Stiftungen und Investor AB. Damit erhöhe sich allein das VW-Paket an Scania-Stimmrechten von etwa 38 Prozent auf 68,6 Prozent, teilte VW am Montag in Wolfsburg mit.

Bisher hielt VW bereits mit dem Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN zusammen die Mehrheit am schwedischen Lkw-Bauer. Volkswagen zahlt den Schweden 200 Kronen je Scania-Aktie. Der Kapitalanteil erhöht sich mit dem Zukauf von 20,89 auf 37,73 Prozent.

Eignerstruktur geklärt

Die schwedische Finanzgesellschaft Investor hat den Verkauf ihrer Anteile am Nutzfahrzeughersteller Scania an VW als "natürlichen Schritt" begründet. Damit sei die Eignerstruktur geklärt und die industrielle Kraft von Scania weiter gestärkt, hieß es in einer Montagfrüh veröffentlichten Erklärung in Stockholm.

Investor bezifferte die Bareinnahme aus dem Verkauf auf 17,6 Mrd. Kronen (1,9 Mrd. Euro). Die zur Wallenberg-Gruppe gehörende Finanzgesellschaft hatte einen ersten Übernahmeversuch durch den deutschen Konkurrenten MAN in einem monatelangen Tauziehen erfolgreich abgewehrt.

Mit der Aufstockung bei Scania ist Volkswagen einer Dreierfusion seiner Nutzfahrzeugsparte mit MAN und Scania einen großen Schritt näher gerückt. Nachdem der Münchener Scania-Rivale mit einem Übernahmeversuch bei den schwedischen Großaktionären auf Granit gebissen hatte, war Volkswagen mit fast 30 Prozent bei MAN eingestiegen. Doch die Verhandlungen mit Scania stockten seit einem Jahr. VW will sein Geschäft mit schweren Lkw in Südamerika in die Allianz mit MAN und Scania einbringen. MAN-Vorstandschef Hakan Samuelsson, selbst früher im Vorstand von Scania, hatte stets auf eine einvernehmliche Lösung gedrängt, zuletzt aber keinen Zeitrahmen mehr genannt.

Quelle: die Presse

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