Diese Abgasbilanz ist verbesserungsbedürftig. Der Klimaschutz kommt zu kurz, so muss man das Ergebnis einer Begutachtung der kommunalen Flotte an Nutzfahrzeugen (Stadtwerke und Feuerwehr) sowie beim Stadtbus (Südwestdeutsche Eisenbahn Gesellschaft) festhalten.
Alte Fahrzeuge, bis zu 25 Jahren im Einsatz, (Feuerwehr), Baumaschinen und Unimogs, Kleinlastwagen, Geräteträger, Kehrmaschinen, Großmäher und Kompressoren (Stadtwerke) die wie vor 15 bis 20 Jahren keine Katalysatoren aufweisen, zeichen beide Betriebe aus. Ein Pkw-Halter würde beim TÜV die rote Karte sehen.
Berücksichtigt werden muss bei den Floriansjüngern, dass die Fahrleistungen der Fahrzeuge (30) gering sind, wie Gerätewart Bernd Huber erklärte. Bei durchschnittlich 1500 Kilometer im Jahr, die die größeren Exemplare der signalroten Flotte zurücklegen, fällt der Ausstoß der Klimakiller CO, CO2 und vonDieselruß imVergleich zum übrigen Verkehr im gesamten Stadtgebiet so gut wie nicht ins Gewicht. Bei bei den kleineren Fahrzeugen jüngeren Datums (15 Jahre alt) ist einer von drei Mannschaftsbussen (MTW) mit ungeregeltem Katalysator ausgerüstet. Der Rest sei "nicht mit Kat nachrüstbar", verweist Huber auf das Problem, dass für die Abgasreinigung bei diesen betagten Gefährten die Hersteller nichts zu bieten haben.
Die Umrüstung aller Fahrzeuge auf neusten Stand der Kat- und Partikelfiltertechnik ist mit enormen Kosten verbunden. "Da müsste einiges Geld eingesetzt werden." Nicht unschuldig daran sind die Hersteller. Huber: "Der MTW, der letztes Jahr angeschafft wurde, hat keinen Partikelfilter. Jede Firma hat darauf verwiesen, dass das erst 2007 möglich sei." Bei den Aggregaten sieht es etwas besser aus. Zwei von 15 Pumpen entsprechen der Norm schadstoffarm. Die alten Viertakter-Pumpen werden noch mit verbleitem Benzin betrieben.
Bei Ausmusterungen der Fahrzeuge, die eine "Nutzvorgabe von 20 bis 25 Jahre haben", sei selbstverständlich, dass die Neuanschaffung "neueste Abgasnormen erfüllen". Das gilt für das für dieses Jahr vorgesehene "TSFW/Sonder".
Herr über rund 80 überwiegend mit Diesel betriebene Fahrzeuge und Baumaschinen sind die Stadtwerke. Groß-Lkw, Fendt-Geräteträger, Unimogs und die 14 Klein-Lastwagen, fünf Multicars, drei Bagger sowie Radlader und Planierraupe sind älteren Datums und ohne Ruß- oder Partikelfilter. Die Bilanz verbessert ein neuer Bagger, der 2007 kommt. Stadtwerke-Chef Andreas Uhler bekennt, "dass wir amAnfang stehen, uns der Herausforderung zu stellen".
Die Nachrüstung von Baumaschinen und Lastwagen sei schwierig. Die Nachrüstsätze müssten erst entwickelt werden, würden sehr teuer. "Wir müssen mit den Steuergeldern sparsam umgehen." Die Busflotte der SWEG in Sinsheim (22) von denen 15 im Stadtbus-Verkehr rollen, erfüllen mehrheitlich Schadstoffnorm Euro 3. Zwei liegen mit Euro 2 darunter,werden "2008 durch neue Neue ersetzt", bilanziert Betriebsleiter Friedemann Schmid. Erst kürzlich nahm der Betrieb in Wiesloch neun nagelneue Busse mit Bluetec-System in Betrieb.Mit dieser Technik werden 95 Prozent der Rußpartikel mit einem Harnstoff-Zusatz bei der Nachverbrennung eliminiert.
Ein Kleinbus mit Hybrid-Antrieb (Diesel- und Elektromotor) gehört zur Sinsheimer Flotte. Er fährt nur innerstädtisch. Die Motorleistung lasse Wünsche offen, so Schmid. Produziert wird das Gefährt aber nicht mehr.