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Trossingen bekommt in Berlin Innovationspreis

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Trossingens Bürgermeister Dr. Clemens Maier hat in Berlin mit Vertretern fünf weiterer Kommunen aus ganz Deutschland sowie dreier Hochschulen einen Innovationspreis in Empfang genommen. Eine von Trossingen mitentwickelte neue Internetplattform soll Kommunen Zeit und Geld sparen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge.

Wenn es darum geht, etwa Bürogeräte oder EDV anzuschaffen, arbeiten die Kommunen meist nebeneinander her. Die neue Plattform soll dies ändern: Städte und Gemeinden sollen künftig auf Muster zurückgreifen können, die sich auf eine Vielzahl von Ausschreibungen anwenden lassen. So tauchen etwa bei Reinigungsarbeiten stets bestimmte Standards auf, die nun nicht jedes Mal neu formuliert werden müssen. Trossingen sitzt seit Herbst mit im Boot bei der Entwicklung des Projekts. Bürgermeister Maier war bei einem Vortrag in Berlin zur interkommunalen Zusammenarbeit auf eine Mitarbeit angesprochen worden. Dabei sind ferner Remscheid, Lauda-Königshofen, Volkach, Weiden/Oberpfalz und Großhansdorf in Schleswig-Holstein, zudem die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel und die Universitäten Marburg und Würzburg. Letztere zeichnete konzeptionell verantwortlich.

Im Berliner Wirtschaftsministerium präsentierte Maier die Vorteile der Plattform "Ondux" für die Kommunen, die wie eine Suchmaschine funktioniert. "Durch die Nutzung existierender Leistungsbeschreibungen kann Mehrfacharbeit in oft erheblichem Umfang vermieden werden", sagte er. Dies fördere die Effizienz von Verwaltungen. Er hoffe, dass sich stetig mehr Kommunen beteiligen werden, sagte Maier unserer Zeitung. Da das Netzwerk beliebig erweiterbar ist, soll sich das Spektrum an verfügbarem Wissen ständig verbreitern.

Vorteil für kleinere Kommunen

Vor allem für kleinere Städte und Gemeinden biete die Plattform Vorteile, sagte Maier. "Große Städte wie Stuttgart haben so viel Personal und das fachliche Know-how, um die Arbeit allein zu bewältigen." Kleinere übertragen die Erstellung der Dokumente teilweise an Dienstleister - und das kostet Geld. Ausgerufen hatten den Preis "Innovation und Vorsprung" das Bundeswirtschaftsministerium und der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. "Es liegt nahe, sich bei Kollegen aus einer anderen Stadt zu informieren, die gerade ein ganz ähnliches Projekt ausgeschrieben haben", sagte Dagmar Wöhrl, Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium.

Quelle: szon.de

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