Welche Straße ist wann und womit gestreut worden? Welche Menge an Streugut wurde eingesetzt? Das sind für Winterdienste wichtige Fragen. Nicht nur, um die gefahrenen Einsätze lückenlos zu dokumentieren. Die erhobenen Daten machen auch einen Soll-Ist-Vergleich mit den Plandaten möglich und erlauben so eine Steigerung der Effizienz. Die Stadtreinigung Hamburg wird in Zukunft alle dafür notwendigen Daten immer schnell und aktuell parat haben - dank Combitour, einem von der IVU Traffic Technologies AG in Berlin entwickelten System. Mit ihm können die relevanten Daten elektronisch erfasst und per Telematik sofort an die Zentrale übermittelt werden. Benötigt wird die entsprechende Software sowie ein spezieller Bordcomputer. Beides hat die Stadtreinigung Hamburg bei der IVU bestellt.
In der ersten Projektphase werden in der Zentrale und den Winterdienstfahrzeugen der Stadtreinigung Hamburg (SRH) die für die Streugut- und Positionsmessungen notwendige Software und Bordcomputer installiert. 100 Geräte hat die SRH dafür gekauft. Zur Zeit werden Software und Hardware installiert und getestet, letzte Softwareanpassungen für den Einsatz im Winterdienst werden vorgenommen. Im März 2009 soll die erste Projektphase abgeschlossen sein. Die Erfassung der Daten über gestreute Strecken, Art und Menge der eingesetzten Streumittel sowie die Bearbeitung von Ad-hoc-Aufträgen, wird dann möglich sein. Über ein neues Archivsystem können die Daten nach unterschiedlichen Kriterien ausgewertet werden. Die dafür notwendigen Streuplandaten werden über eine Schnittstelle zum Winterdienstinformationssystem der Stadtreinigung Hamburg (SRH) ausgetauscht; sind die Aufträge erledigt, geht ein entsprechendes Signal an das System zurück.
Nach Abschluss des Projekts, voraussichtlich ab Oktober 2009, werden dann auch die Routeninformationen für die geplanten Streuungen nicht mehr nur in Papierform, sondern elektronisch zur Verfügung stehen. Sie können dann von der Zentrale tagesaktuell direkt auf den Bordcomputer zur Navigation aufgespielt und bei Bedarf geändert werden. Auch für die Fahrer kommen neue Interaktionsmöglichkeiten hinzu: Neben der Tournavigation können eingehende Ad-hoc-Aufträge angenommen, abgelehnt oder so sortiert werden, dass sie in die geplanten Touren passen; Unterbrechungen der Tour werden möglich sein. Das bedeutet für die Fahrer ein Mehr an Mitbestimmung; der Disponent behält gleichzeitig immer den Prozess im Blick.
"Wir freuen uns über diesen neuen Auftrag", sagt Frank Kochanski, Mitglied des Vorstands der IVU und zuständig für den Bereich Entsorgung. "Nachdem wir in den vergangenen Jahren auf dem deutschen Markt stagniert haben, nimmt unser Geschäft im Bereich Entsorgung nun wieder zu. Ein wesentlicher Grund ist , dass wir inzwischen ein ausgereiftes und modernes System bieten, das wir insbesondere in den Beneluxstaaten bei einer Reihe von Kunden bereits erfolgreich im Einsatz haben."
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