»Kann scho so bleibn«, meint der Regener Bauhofleiter Richard Stadler, als er gestern über den sonnenüberfluteten und staubtrockenen Betriebshof in der Oleumhütte geht. In der Garage stehen die Schneepflüge, die Räumschilde sind aufgebockt, die Schneeketten liegen neben den dicken Reifen. »Die Fahrer sind im Urlaub«, sagt Stadler. Einem Bauhof-Leiter macht der schneelose Winter richtig gute Laune. Bauhof-Arbeiter bessern Fahnenmasten aus, sind bei Reparaturarbeiten in der Zentralschule beschäftigt - Schneeschaufeln haben sie schon lange nicht mehr in der Hand gehabt. In der Salzhalle türmen sich die Berge des Auftaumittels. Ganz ohne Winterdienst ist es aber auch im Ausnahmewinter 2005/ 2006 nicht gegangen: »Wir haben immerhin schon ungefähr 300 Tonnen Streusalz gebraucht, wir haben zwar nicht viel Schnee gehabt, aber es war morgens öfter eisglatt«, erklärt Stadler den bisherigen Salzverbrauch. Allerdings sind die 300 Tonnen nicht viel, vergleicht man die Menge mit der des Vorjahreswinters: 1200 Tonnen.
»Zum richtigen Jubeln ist es aber noch zu früh, der Winter kann uns schon noch was kosten«, sagt Ludwig Lemberger, Geschäftsleiter der Gemeinde Rinchnach. Gemeindekämmerer Georg Lemberger hat an Winterdienst-Kosten, die seit 1. Januar 2007 aufgelaufen sind, 13 000 Euro in den Büchern stehen. Im gleichen Zeitraum 2006 hatte die Gemeinde Rinchnach schon 29 000 Euro ausgegeben.
Richtig gut hat es die Marktgemeinde Bodenmais bisher mit dem Winter erwischt. Sie hat ihre Räumbezirke alle vergeben. Wenn nicht geräumt wird, fallen überhaupt keine Kosten an. In den ersten beiden Monaten 2006 waren dagegen schon Rechnungen in Höhe von 50 000 Euro bei der Gemeinde eingegangen. »Bis jetzt haben wir noch keine einzige Rechnung«, sagt Christian Wölfl von der Gemeindekasse. Kommen wird aber mit Sicherheit noch etwas, die Fremdfirmen waren Ende Januar für kurze Zeit im Einsatz.
46 559 zu knapp 10 000 Euro, so sieht in der Gemeinde Langdorf die Gegenüberstellung von Januar/Februar 2006 und dem gleichen Zeitraum 2007 aus, wie Geschäftsleiter Hans Wurzer sagt, »und das meiste Salz und den Splitt haben wir noch auf Lager«, sagt er. Die Sachkosten in diesem Winter betragen bisher rund ein Drittel des Vorjahreswerts, hat der Kirchberger Kämmerer Helmut Huber errechnet. Statt 13 000 Euro wie im Vorjahr musste die Gemeinde bisher nur rund 4600 Euro bezahlen. »Viele Kosten des vergangenen Winters sind auch erst viele Monate später aufgelaufen«, sagt Huber. Er spricht den enormen Verschleiß an, dem die Fahrzeuge im vergangenen Winter ausgesetzt waren. Das habe sich in den folgenden Monaten in deutlich höheren Reparaturrechnungen niedergeschlagen.
»Ja, der Winter tut dem Haushalt schon gut«, sagt Georg Rechenmacher, Kämmerer der Gemeinde Kirchdorf. 10 000 statt 40 000 Euro, wie im Vorjahr, hat sich die Gemeinde den Winterdienst bisher kosten lassen. In Bischofsmais kostete der Winter 2005/06 weit über 100 000 Euro, so Geschäftsleiter Georg Freisinger, genaue Zahlen für diesen Winter hat er noch nicht vorliegen, »aber ich schätze, dass wir nur rund ein Drittel der Kosten des vergangenen Jahres haben werden«, sagt er.
Eine Mahnung an alle Kämmerer, die jetzt schon rechnen, was gespart worden ist, hat Rinchnachs erfahrener Geschäftsleiter Ludwig Lemberger: »Ich erinnere nur an 1980, damals haben wir im März noch einen Riesen-Wintereinbruch gehabt. «
Weitere Infos unter: www.pnp.de