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Scania-Chef sieht Zusammenarbeit mit MAN weiter skeptisch

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Der vor der Übernahme durch VW stehende schwedische Lkw-Bauer Scania sieht eine Zusammenarbeit mit dem Münchner Konkurrenten MAN weiter skeptisch. "Wir müssen die Produktmarken unabhängig voneinander halten. Forschung und Entwicklung müssen zunächst auf die Marke und ihre Produkte abgestimmt sein", sagte Scania-Chef Leif Östling der "Börsen-Zeitung" (Dienstagausgabe). Er wolle zwar nicht ausschließen, dass die frühere Zusammenarbeit mit MAN bei Achsen und Getrieben wiederbelebt werde. "Aber wir beendeten sie gerade deswegen, weil wir so wenig Synergien erkennen konnten."

"Wenn es um Synergien geht, muss man sehr genau definieren, was man damit meint", sagte Östling weiter. "Wir können nicht in der Produktion einen wilden Mix hervorbringen und dann vom unabhängigen Vertrieb erwarten, dass er ihn als Brand verkauft." Potenzial sieht Östling dagegen in einer Zusammenarbeit mit VW. "Natürlich werden wir Synergien schöpfen können, zunächst schauen wir uns im Einkauf bei Rohstoffen wie Stahl, Kunststoff und Aluminium um. Vor allem bei Aluminium könnte Audi für uns etwas beizutragen haben."

An einer möglich Zusammenarbeit von MAN und VW bei Lkw in Brasilien sei Scania "in keiner Weise involviert", sagte Östling. Scania selbst habe hier früher eine Kooperation mit VW geprüft, es habe sich aber gezeigt, dass Scania-Teile für die von VW gebauten Lkw zu teuer gewesen wären. "VW Brasil und wir konnten ganz einfach keine gemeinsame wirtschaftlich vertretbare Plattform finden."

VW ist größter Anteilseigner bei Scania und will seinen Anteil im Sommer auf gut 68 Prozent der Stimmrechte erhöhen. Weitere 17 Prozent hält MAN. Der Münchner Nutzfahrzeugbauer war Anfang 2007 mit seinem Versuch gescheitert, Scania feindlich zu übernehmen. An MAN ist VW mit knapp 30 Prozent beteiligt.

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