Partner

Sand im Getriebe der Bauhof-Fusion

Forderungen nicht verhandelbar

Lesedauer: min

Ganz schlechte Laune kam im Bauausschuss bei Verwaltungsspitze und Politikern auf als die Sprache auf die anvisierte Zusammenlegung der Bauhöfe von Ginsheim-Gustavsburg und Bischofsheim kam.

Von der Gemeinde Bischofsheim war kürzlich in lokalen Medien kolportiert worden, dass die Zusammenlegung der Bauhöfe unter dem Dach des Abwasser Service Verbandes kurz bevor stünde. "Das war so nicht abgesprochen und kann von unserer Seite daher auch nicht so gebilligt werden", ärgerte sich Bürgermeister Richard von Neumann. Üblich sei, dass Presserklärungen zu gemeinsamen Themen vorher abgestimmt würden.

Seit 2001 bemühen sich die beiden Mainspitzgemeinden, um einen gemeinsamen Bauhof, dessen betriebswirtschaftliche Vorteile und Synergieeffekte hinlänglich anerkannt sind. Nur, so Bürgermeister von Neumann, die Gemeinde Bischofsheim hätte inzwischen einen Forderungskatalog von zwölf Punkten aufgestellt, ohne deren Erfüllung sie erst gar nicht in die Verhandlungen eintreten wolle. Sein Gemeindevorstand hätte diese Forderungen als "nicht verhandelbar" zurück gewiesen, wozu es aber noch keine offizielle Stellungnahme aus Bischofsheim gab.

Umso erstaunter waren jetzt die Ausschussmitglieder, dass aus der Nachbargemeinde Meldungen lanciert wurden, die darüber hinweg sehen, dass offenber Sand im Getriebe der Verhandlungen steckt. "So kann man nicht miteinander umgehen", schimpfte etwa stellvertretend für die vorherrschende Meinung Alfons Bayer von der SPD und Siggi Nachtmann (Freie Wähler) wertete die Vorgänge als "keine Vertrauen erweckende Maßnahme".

Auf Nachfrage dieser Zeitung gab es zu den Inhalten der Bischofsheimer Forderungen keine Auskünfte. Wie jedoch bereits von Bischofsheimer Seite veröffentlicht, soll es sich dabei unter anderem um die komplette Übernahme des Personals sowie die "Anrechnung der begrenzten Arbeitsfähigkeit bestimmter Beschäftigter" handeln.

Angesichts dieses Aufregers ging der Verkauf von zwei Gemeinde eigenen Grundstücken an die Baugenossenschaft schnell über die Bühne. In der Gustavsburger Mozartstraße und in Ginsheim Nord wurden zwei Grundstücke veräußert, nachdem dieser Verkauf zuvor wegen eines Formfehlers (Mitglieder des Aufsichtsrates der Baugenossenschaft hatten sich an der Abstimmung beteiligt) vom Gemeindevorstand nicht genehmigt worden war.

Angesichts der städtebaulichen Bedeutung des Grundstückes an der Peripherie von Ginsheim Nord sprach Siggi Nachtmann von den Freien Wählern den Wunsch aus, dass der künftige Bauherr hier eine architektonisch reizvolle Lösung findet.


Quelle: www.main-rheiner.de

[9]
Socials