Deutschland will offenbar die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Abgaswerte für Nutzfahrzeuge abschwächen. Das Thema stand am 15. März auf der Tagesordnung des Umweltrates. Nach der Diskussion sagte Umwelt-Staatssekretärin Katherina Reiche, das Ziel von durchschnittlich 135 Gramm CO2 pro Kilometer im Jahr 2020 sei nicht zu erreichen.
Umwelt-und Verkehrsverbände warfen der Bundesregierung vor, sie trete beim EU-Klimaschutz auf die Bremse, indem sie die geplanten strengeren Obergrenzen für den CO2-Ausstoß von Kleinlastern und Transportern verschieben will. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht eine schrittweise Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes vor: Ab 2014 dürfen demnach 65 Prozent einer Flotte von leichten Nutzfahrzeugen im Schnitt maximal 175 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren. Zwei Jahre später müssen dann alle Transporter für diese Emissionsbegrenzung gerüstet sein.
Statt den Klimaschutz gemäß Koalitionsvertrag voranzubringen, betreibe die Bundesregierung erneut Lobbypolitik für die Autoindustrie, kritisierte Werner Korn vom VCD-Bundesvorstand. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) forderte die Bundesregierung auf, ihre Blockadehaltung zu beenden, damit die Grenzwerte bereits 2012 eingeführt werden können. Der CO2-Grenzwert für Transporter und Kleinlaster ist Teil des sogenannten ganzheitlichen Ansatzes zur CO2-Reduktion der EU im Verkehrsbereich.
<link http: www.consilium.europa.eu uedocs cms_data docs pressdata en envir _blank linkpdff zu schlussfolgerungen des rates>Schlussfolgerungen des Rates