Frau Neubauer-Sturm, wie weit sind Sie aktuell mit den Winterdienst-Vorbereitungen – herrscht bei Ihnen schon Hochbetrieb oder bleibt noch etwas Luft im Arbeitsalltag?
Angela Neubauer-Sturm: Grundsätzlich ist fast direkt „nach dem Winterdienst“ auch schon wieder „vor dem Winterdienst“. Bereits in den Sommermonaten gilt es, gewonnene Erkenntnisse aus der letzten Saison zur Optimierung in die Betriebspläne und -organisation einzuarbeiten, z.B. die Routen anzupassen oder vorhandene Technik nachzurüsten. Auch die Personal- und Schichtpläne müssen frühzeitig geplant und aufgestellt werden. Derzeit werden z.B. erforderliche Streumittellager – falls erforderlich – bereits aufgefüllt sowie die Fahrzeuge und Winterdiensttechnik vorbereitet, wie z.B. Soleerzeuger und Streutechnik. Alle Fahrzeuge und Geräte müssen gewartet werden, damit sie im Einsatzfall voll funktionstüchtig sind.
Wie ist der Winterdienst organisiert – erledigen Sie alles selbst oder arbeiten Sie mit externen Partnern zusammen?
Neubauer-Sturm: Das Baureferat und die von ihm beauftragten Vertragsfirmen räumen Fahrbahnen, Plätze, Fußgängerzonen, Geh- und Radwege und sichern diese mit geeigneten Streumitteln gegen Glätte (Salz/Sole bzw. Splitt); Ausnahme sind die Gehwege außerhalb des Vollanschlussgebietes. Das Vollanschlussgebiet entspricht in etwa dem Gebiet innerhalb und einschließlich des Mittleren Ringes sowie dem Kernbereich von München-Pasing.
Oberste Priorität haben etwa 10.000 Fußgängerüberwege, 2.300 Haltestellen und 290 Gefahrenstellen (zum Beispiel starke Gefälle- und Steigungsstrecken sowie Bahnübergänge). Vorrangig wird das Hauptstraßennetz geräumt und gegebenenfalls gestreut sowie Straßen, auf denen Busse und Trams unterwegs sind. Salz wird im Sinne des Umweltschutzes unmittelbar nach dem Räumen und nur im Hauptstraßennetz, auf Straßen mit Buslinienverkehr und an Gefahrenstellen eingesetzt. Im Nebenstraßennetz wird nur in Sonderfällen bei Glätte Splitt gestreut.