Partner

Kärcher rechnet mit fast zehn Prozent Plus

Lesedauer: min

Kärcher peilt für dieses Jahr ein Umsatzplus im oberen einstelligen Prozentbereich an. Firmenchef Hartmut Jenner verriet im Gespräch mit der Financial Times Deutschland einiges zur Strategie des Unternehmens.

2006 wuchsen die Erlöse der Reinigungsgerätefirma im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf den Rekordwert von 1,25 Mrd. Euro. Über den Gewinn macht das Unternehmen aus Winnenden bei Stuttgart traditionell keine Angaben. Jenner sagte aber, dass "gut schwäbisch-kaufmännisch gewirtschaftet wurde."

In diesem Jahr könnte die Rendite steigen, weil Jenner damit rechnet, dass die Rohstoffpreise leicht sinken. "Die hohen Rohstoffpreise haben uns im vergangenen Jahr stark belastet", sagte der Manager.

Wie viele Familienunternehmen ist Kärcher bekannt für eher zurückhaltende Prognosen. So hatte der Firmenchef für 2006 zunächst nur ein Umsatzplus von sechs Prozent voraus gesagt. Tatsächlich würden es dann 13 Prozent. Kärcher ist der weltgrößte Hersteller von Reinigungsgeräten und fertigt beispielsweise Hochdruckstrahler, Staubsauger, Kehrmaschinen und Autowaschanlagen.

Der Markt für Reinigungstechnik hat sich im vergangenen Jahr durch viele kleinere Übernahmen konsolidiert. Kärcher selbst kaufte beispielsweise im vergangenen Sommer den amerikanischen Hersteller von gewerblichen Teppichreinigern Castle Rock mit einem Jahresumsatz von 135 Mio. $. Der größte Kärcher-Konkurrent Nilfisk aus Dänemark übernahm erst vor vier Wochen mit U.S. Product einen amerikanischen Hersteller von Maschinen zur Teppichentfernung. Der Lübecker Mischkonzern Possehl kontrolliert seit gut einem Jahr den Reinigungs- und Kehrmaschinenspezialist Hako aus Bad Oldesloe, der 354 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2005 machte.

Kleinere Zukäufe möglich

Die fortschreitende Marktbereinigung macht es für Kärcher schwerer, noch geeignete Übernahmekandidaten zu finden. "Jetzt gibt es viele lokal starke Anbieter, die für uns aber nicht so interessant sind, unter anderem weil es große Überschneidungen bei den Produkten gibt.", sagte Kärcher-Chef Jenner. Größere Zukäufe plane er deshalb in diesem Jahr nicht. "Die Akquisition von kleineren Firmen mit Spezialtechnologien möchte ich jedoch nicht ausschließen", so Jenner.

Regional sieht der Manager sein Unternehmen gut aufgestellt. Im für die Reinigungsgerätebranche wichtigen Markt USA verfügt Kärcher, das 83 Prozent des Gesamtumsatzes im Ausland macht, über fünf Produktions- und Logistikstandorte.

Lediglich in Indien sieht Jenner noch Nachholbedarf. Deshalb startet das Unternehmen in diesen Tagen dort mit einer eigenen Tochtergesellschaft, die bereits gegründet ist, aber noch nicht operativ agiert. "Wir denken jetzt auch darüber nach, dort mit einem Partner zusammenzuarbeiten, um den Marktstart zu beschleunigen", sagte Jenner.

Quelle: www.ftd.de

[25]
Socials