Wie hoch das Risiko dieser Verfahren ist, verdeutlichte eine Untersuchung der Gewerbeaufsicht Hildesheim im Sommer 2003 Jahres:
Nach einem Chlorgasunfall nahmen die Arbeitsschützer 69 Schwimmbäder in ihrem Zuständigkeitsbereich unter die Lupe. Resultat: 49 Bäder mussten nachrüsten, um ähnliche Unfälle künftig zu verhindern. Darüber hinaus bemängelte die Gewerbeaufsicht 26 weitere Verstöße gegen Arbeitsschutzvorschriften wie fehlende Atemschutzgeräte oder Betriebsanweisungen.
Chlorungsanlagen in öffentlichen Hallenbädern und Schulschwimmbädern
Ausgangslage:
"Zu viel Chlor im Schwimmbad" - diesem Pressebericht der VDI Nachrichten vom 27. April 2001 zur Folge ist Chlor als Mittel zur Wasserdesinfektion nach Einschätzung des Umweltbundesamtes und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit nicht durch praktikable Alternativen ersetzbar.
Dennoch ist Chlor ein Gefahrstoff der unter die Bestimmungen der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) fällt und bei unsachgemäßer Handhabung zu einer Gefährdung für Beschäftigte und Dritte führen kann.
Im Jahr 2001 führte das StAfA Arnsberg das Projekt "Chlorungsanlagen in Freibädern" durch. Im Rahmen des Projektes wurden bei 90% der überprüften Chlorgasanlagen Mängel im organisatorischen und technischen Bereich festgestellt. Aufgrund dieser Ergebnisse war es notwendig, im Jahr 2002 ein neues Programm, jetzt mit dem Schwerpunkt "Chlorgasanlagen in öffentlichen Hallenbädern und Schulschwimmbädern" durchzuführen.
Problem:
Chlor greift in Gegenwart von Feuchtigkeit Metalle an. Chlorungsanlagen unterliegen deshalb in der Regel einem erhöhten Verschleiß. Eine regelmäßige Prüfung, Wartung und ggf. Reparatur der Anlagen ist deshalb für ihre Betriebssicherheit unabdingbar. Darüber hinaus ist ein sicherer Betrieb von Chlorungsanlagen nur mit geschultem Bedienungspersonal möglich. Insbesondere in der Ferienzeit kann es durch Urlaubsvertretungen dazu kommen, dass nicht hinreichend unterwiesene Personen mit der Bedienung von Chlorgasanlagen beschäftigt werden. Durch die Beschäftigung nicht unterwiesener Personen haben sich zum Beispiel vor kurzem folgende Chlorgasunfülle ereignet:
- Bei einem Unfall wurde versehentlich Salzsäure in einen Anlagebehälter für Natriumhypochlorit (Chlorbleichlauge) gegossen. Hierdurch kam es zur unkontrollierten Chlorgasbildung. Der betroffene Arbeitnehmer und die Schwimmbadbesucher mussten daraufhin zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden.
- Bei einem anderen Unfall erlitt eine Hilfskraft erhebliche Verätzungen im Gesicht, weil sie Chlorbleichlauge ohne geeignete Schutzausrüstung umfüllte.
Rechtliche Anforderungen:
- Arbeitsschutzgesetz -ArbSchG-
- Gefahrstoffverordnung -GefStoffV-
- UVV "Chlorung von Wasser" (BGV D5)
Ein sicherer Betrieb von Chlorungsanlagen in öffentlichen Hallenbädern und Schulschwimmbädern, sowie ein geschultes Personal sollte für den Betreiber Priorität haben.Daher bietet das Ingenieurbüro Dipl.-Ing. H. Diemer das Seminar ASI 02-02 "Alarmorganisation in Hallen und Freibädern: Prävention von Chlorgasunfällen" an.Innerhalb des Seminars werden die Teilnehmer zur Chlorgasproblematik sensibilisiert. Ihnen werden die notwendigen Maßnahme nach BGV D5 vermittelt, sie erhalten Unterstützung bei der Erstellung von erforderlichen Unterlagen und lernen die zu treffenden Maßnahmen nach einem Chlorgasausbruch kennen. Des weiteren führt das Fachpersonal des Ingenieurbüro Dipl.-Ing. H. Diemer Gefährdungsbeurteilungen und Prüfungen von Chlorgasanlagen in Schwimmbädern durch. (Verlinkung zur Seite Arbeitsmittelprüfdienst).
Noch ein paar Hinweise zum Thema Allergien!
Doch die Zentralisierung und die viel frequentierten künstlichen Bade-Spaß- Landschaften machen den Einsatz von Chemikalien, im besonderen Chlor, unabdingbar. Doch auch die Empfindlichkeit der Badegäste gegenüber der Chlorchemie steigt.
Die Zahl der an einer Chlorallergie leidenden Personen steigt, ebenso die Zahl der Chlorgasunfälle in veralteten Schwimmbädern.
Vielerorts wird der Wunsch der Badegäste nach natürlich gereinigten, sauberen Gewässern daher immer stärker. Der naturnah gestaltete Regenerationsbereich beim Schwimmteich wird mit Wasser- und Sumpfpflanzen besetzt und gewährleistet in Verbindung mit einem geeigneten Bodenkörper und den darauf siedelnden Mikroorganismen eine natürliche Reinigung des Badewassers.
Die hohe Akzeptanz der natürlich wirkenden Wasserfläche wird durch die hohen Besucherzahlen eindrucksvoll belegt.
Doch nicht nur ökonomische Faktoren spielen eine Rolle für die Entscheidung für den Schwimmteich.
Immer stärker tritt das ökologische Bewußtsein ins Zentrum, gepaart mit den vielerlei Nutzungsmöglichkeiten die Schwimmteiche bieten: außer dem Baden in der warmen Jahreszeit, dem Eislaufen und Eisstockschießen in der kalten Jahreszeit gibt es für alle Altersgruppen vielfältige Beobachtungsmöglichkeiten, um die Zusammenhänge in der Natur zu erkunden.
Langzeiterfahrungen mit den kommunalen Schwimmteichen gibt es seit beinahe einem Jahrzehnt aus Österreich und seit mehreren Jahren auch in Deutschland.
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