Partner

IFAT CHINA 2008: Umwelt schützen, Kosten reduzieren

Die systematische Verbesserung der Ressourceneffizienz in chinesischen Industrieparks verspricht Umweltentlastungen bei gleichzeitigen ökonomischen Vorteilen. Unternehmensnetzwerke nach deutschem Vorbild können diesen Prozess beschleunigen – und darüber hinaus internationalen Umwelttechnologieanbietern den Marktzugang erleichtern. Eine Plattform für diesen Marktzugang bietet die IFAT CHINA, die von 23. bis 25. September 2008 im Shanghai New International Expo Centre stattfindet.

Lesedauer: min

In China dienen Industrieparks als wichtiges Instrument der nationalen Wirtschaftspolitik. Neben das ursprüngliche Ziel der Förderung des Wirtschaftswachstums ist in den vergangenen Jahren zunehmend die Idee der Ressourceneffizienz getreten. Gefragt sind die Konzepte und Methoden des modernen betrieblichen Umweltmanagements.
 
Um die betriebliche Ökoeffizienz möglichst wirkungsvoll zu steigern, haben sich in Deutschland Unternehmensnetzwerke etabliert. Die in ihnen zusammengeschlossenen Firmen teilen ihr Umweltwissen und unterstützen sich so gegenseitig bei der Kosteneinsparung. In einem aktuellen Projekt planen jetzt deutsche Unternehmen dieses Konzept auch in Chinas Industrieparks noch stärker zu etablieren. Ziel ist es, zwischen den Jahren 2007 und 2009 in zwei Industrieparks in Shanghai und Suzhou bei 20 Unternehmen betriebsinterne und betriebsübergreifende Umweltschutzmaßnahmen vorzubereiten, einzuleiten und messbar zu machen.
 
Teilfinanziert wird das Vorhaben von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mit Mitteln aus dem PPP-Programm (Public Private Partnership) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Umsetzung liegt bei dem auf Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen Arqum aus München. „Durch die anschauliche Aufbereitung der erwarteten positiven Ergebnisse für Umwelt und Finanzen wollen wir weitere Firmen und Industrieparks in China zur Nachahmung anregen“, erläutert Arqum-Projektleiter Jens Haubensak.
 
Er kann sich hierbei auf ein Vorgängerprojekt stützen, das zwischen 2005 und 2007 stattfand. Damals haben fünf deutsche Unternehmen, beziehungsweise Firmen mit deutscher Beteiligung, das Konzept der nachhaltigen, ökoeffizienten Unternehmensführung auf ihre Produktionsstandorte in chinesischen Industrieparks übertragen. Ein wesentlicher Bestandteil hierbei war der Aufbau der Umweltkompetenz durch Mitarbeiterschulungen.
 
Mit Maßnahmen des betrieblichen Umweltschutzes konnten die fünf teilnehmenden Unternehmen deutliche Entlastungen der Umwelt erzielen. So sparen sie zusammen seither pro Jahr über 125.000 Kubikmeter Wasser, 1,5 Tonnen Abfall und 7.600 Tonnen an Kohlendioxid-Emissionen. Gleichzeitig werden die Firmenbudgets um rund 1,2 Millionen RMB (umgerechnet rund 100.000 Euro) geschont. „Und für eine weiterhin kontinuierliche Verbesserung der Umweltperformance sorgt die durch das Projekt initiierte Einrichtung eines ISO 14001 Umweltmanagementsystems“, ergänzt Haubensak.
 
Laut dem Arqum-Experten sind die bestehenden und entstehenden Umwelt-netzwerke auch eine sehr gute Chance für ausländische Technologieanbieter, einen Zugang zum chinesischen Markt zu finden: „Gerade wenn es um die in China weitgehend staatlich regulierten Umweltschutzbereiche, wie Energieversorgung, Wasserver- und -entsorgung oder Abfallwirtschaft geht, können internationale Ausrüster, Komponentenlieferanten und Dienstleister von den in den Netzwerken geschlossenen Kontakte zu den lokalen Behörden profitieren.“ So seien die Netzwerke in der Regel sehr eng mit den für den Umweltschutz verantwortlichen chinesischen Stellen und den Außenhandelskammern verknüpft, die wiederum auf langjährige, Erfahrung und gute Kontakte in China zurückgreifen können.
 
Eine Schlüsselrolle im aktuellen Projekt „Ressourceneffizienz in chinesischen Industrieparks“ nehmen laut Haubensak die Industrieparkverwaltungen selbst ein: „Viele haben sich sehr ehrgeizige eigene Umweltziele gesetzt, die sie oft nur mit externer Hilfe und der Beteiligung der ansässigen Unternehmen realisieren können. Hier besteht eine gute Chance gerade für deutsche Unternehmen, da Deutschland bei den Technologien und dem Know-how im Umweltschutz ein sehr großes Ansehen in China genießt.“
 
Als internationale Networking-Plattform hat sich mittlerweile auch die IFAT CHINA etabliert. Auf der im September 2008 zum dritten Mal veranstalteten Umweltmesse werden sich über 350 Aussteller mit Produkten, Systemlösungen und Dienstleistungen aus dem Bereichen Wasser/Abwasser, Abfallbehandlung, Recycling, Messtechnik und Luftreinhaltung präsentieren. Ein umfangreiches Rahmenprogramm bietet die Gelegenheit, Einblicke in die Besonderheiten des chinesischen Marktes zu gewinnen und Kooperationsnetze mit wichtigen Akteuren zu knüpfen. So werden auch die Experten von Arqum während des „Environmental Special“ am Donnerstag, den 25. September 2008, von ihren Erfahrungen mit Umweltschutznetzwerken in China und den Chancen für die deutsche Umweltwirtschaft berichten.

[37]
Socials