Die Gemeinden Nauheim und Trebur wollen künftig zusammenarbeiten / Gebührenkalkulation soll erstellt werden
Im Kreis Groß-Gerau lässt jede Gemeinde eigenständig für ihre Bürger den Müll einsammeln. In Zeiten leerer Gemeindesäckel soll nun in Nauheim und Trebur versucht werden, durch einheitliche Mülleinsammlung Kosten zu sparen.
Nicht alle Bürgermeister im Kreis stehen einer solchen Regelung aufgeschlossen gegenüber, berichtet Nauheims Gemeindeoberhaupt Ingo Waltz (SPD). Zurzeit werde "kein Handlungsbedarf für die Vereinheitlichung der Mülleinsammlung im Kreis gesehen", berichtet er aus der Bürgermeister-Dienstversammlung. Trotzdem will sich Waltz weiterhin um dieses Thema kümmern.
Als Ansatz könnte der Abfallwirtschaftsverband dienen, der vor Jahren genau aus diesem Grund ins Leben gerufen wurde. Ihm gehören acht Kommunen im Südkreis an. Durch die Beteiligung privater Firmen und gesetzliche Veränderungen im Bereich der Müllentsorgung war dieser Zweck aber in den Hintergrund getreten.
Um die Kosten der Mülleinsammlung vergleichen zu können, soll jetzt eine Gebührenkalkulation nach Einwohnerzahl erstellt werden. Denn die Varianten sind vielfältig: Sowohl die Größe der Mülltonnen, als auch der Abfuhr-Rhythmus sind von Kommune zu Kommune unterschiedlich.
Viel Geld wird sich letztlich aber nicht sparen lassen: Nach Aussage des Müllentsorgers entfallen zurzeit 80 Prozent der Kosten auf Lieferung und Verarbeitung und nur 20 Prozent auf die Einsammlung. Die Aufstellung soll aber Grundlage für weitere Gespräche bilden, betont Waltz.
Eine Aufstellung der reinen Abfallgebühren in den Verbandskommunen war bereits von den Mitarbeitern im Treburer Rathaus vorgenommen worden. Hier wurden die Behältergröße, die Berechnungsgrundlage und die Anzahl der Leerungen aufgelistet, aber nicht auf eine Nenngröße vereinheitlicht.
Eine 240 Liter große Mülltonne wird in Büttelborn jede Woche für 288,24 Euro pro Jahr geleert. In Trebur müssen für eine Leerung alle zwei Wochen 384,69 Euro im Jahr gezahlt werden, in Nauheim werden sogar 576 Euro kassiert.
In Nauheim hat der Gemeindevorstand kürzlich der Verlängerung einer Vereinbarung mit der Gesellschaft DSD zugestimmt. Die DSD (Duales System Deutschland) ist für die Einsammlung der Verpackungen mit dem grünen Punkt zuständig. Für Beratungsaufwand und Bereitstellung von Container-Stellplätzen gibt es jährlich eine pauschale Kostenbeteiligung in Höhe von 1,41 Euro je Einwohner. Die Pauschale wird in unveränderter Höhe gezahlt, die Vereinbarung schließen allerdings die Riedwerke mit der DSD ab, so Waltz.