Tempolimits und Osterfeuerverbot - das war nur der Anfang im Raum Graz. Denn bei der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Südgürtels, dem wichtigsten Straßenbauprojekt der Landeshauptstadt, tickt die wahre Feinstaub-Bombe. Da die Trasse für diesen Lückenschluss des Gürtels zwischen Autobahnknoten Graz-West und -Ost im Feinstaub-Sanierungsgebiet liegt, könnte schon der Spatenstich zum Problemfall werden. VP-Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder: "Es ist nicht sicher, ob diese Baustelle im Sanierungsgebiet überhaupt abgeführt werden darf." Selbst wenn der Südgürtel als umweltverträglich eingestuft würde, dürfte er also nicht errichtet werden. "Absurd", schüttelt der Grazer VP-Verkehrsstadtrat Gerhard Rüsch den Kopf, "dann geht nichts mehr."
Das Problem sei die Bauweiseißt es seitens des Landes. Das zwei Kilometer lange 65-Millionen-Euro-Projekt soll auf 1,4 Kilometern als Tunnel geführt werden. Allerdings soll dieser in offener Bauweise errichtet und dann abgedeckt werden. Drohende Immissionen durch Bautätigkeit und Schwerverkehr könnten die Genehmigung vereiteln.
Spatenstich versprochen. Rüsch drängt weiter auf das Projekt, "weil es für Graz enorm wichtig ist." Und weil er gemeinsam mit Edlinger-Ploder erst im September 2006 hunderten Bürgern für 2009 den Spatenstich versprochen hat. Um jetzt ausgebremst zu werden: "Die Landesrätin hat den Bau auf ihrer Projektliste auf 2013 vertagt. Rüsch: "Dieses Projekt muss so rasch wie möglich umgesetzt werden."
"Wir arbeiten daran". Was Edlinger-Ploder ja zusagt: "Wir arbeiten daran. Aber zuerst muss die UVP abgeschlossen sein." Gehe alles glatt, sei der Spatenstich 2010/11 denkbar. Platzt aber die Feinstaub-Bombe, braucht sich Graz wenigstens über eine weitere Hürde der Landesrätin nicht den Kopf zu zerbrechen: "Die 18 Millionen für Grundablösen entlang der Trasse muss die Stadt übernehmen."
×