Nach dem Rekordjahr 2007 befindet sich der Markt für gebrauchte Nutzfahrzeuge auf Konsolidierungskurs. So beurteilt zwar noch knapp die Hälfte der Händler die wirtschaftliche Situation des eigenen Unternehmens gut bis sehr gut. Während jedoch im vergangenen Jahr noch 70 Prozent der Händler Absatzsteigerungen von mehr als 5 Prozent prognostizierten, reduziert sich dieser Wert 2008 auf 40 Prozent. Ein Fünftel der Befragten sehen sogar eine Verschlechterung des Fahrzeugabsatzes voraus. 2007 hingegen waren es nur 4 Prozent der Händler, die pessimistisch ins Geschäftsjahr gingen. Dies ist das Ergebnis des 3. TruckScout24-Branchenmonitors, für den im März bundesweit 174 Nutzfahrzeug-Händler befragt wurden.
Gingen im vergangenen Jahr noch knapp zwei Drittel der befragten Händler von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Gesamtmarktes aus, so geht dieser Wert 2008 auf 34 Prozent zurück. Schwierigkeiten sehen die Händler für dieses Jahr vor allem bei der Inlandsnachfrage, die sich im Gegensatz zur Auslandsnachfrage merklich abgekühlt hat. Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Preisentwicklung der Fahrzeuge: So rechnen nur noch 30 Prozent der Händler mit einem weiteren Preisanstieg, während 36 Prozent von einem Rückgang der Fahrzeugpreise ausgehen.
Durchschnittliches Geschäftsjahr 2008 erwartet
Das vergangene Jahr verlief für den Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen sehr erfolgreich. So haben sich für 73 Prozent der Befragten die wirtschaftlichen Erwartungen erfüllt. 27 Prozent der Händler konnten ein deutliches Absatzplus von mehr als 10 Prozent verzeichnen, eine ebenso große Anzahl realisierte bei den Fahrzeugverkäufen noch ein Plus zwischen 5 und 10 Prozent. In diesem Jahr stellt sich die Situation für die Unternehmen nicht mehr ganz so optimistisch dar: Nur 8 Prozent der Händler sehen weitere Absatzsteigerungen von mehr als 10 Prozent, immerhin noch ein Drittel rechnet mit Zuwächsen zwischen 5 und 10 Prozent. Für eine Konsolidierung des Marktes spricht auch, dass die Zahl der Unternehmen, die ihre eigene wirtschaftliche Situation als durchschnittlich beurteilen, von 38 auf 47 Prozentpunkte angestiegen ist. Die Zahl der Händler, die mit ihrer wirtschaftlichen Situation unzufrieden sind, ist dagegen um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.
Rekordpreise nicht mehr zu erzielen
Käufer von gebrauchten Nutzfahrzeugen können in diesem Jahr mit sinkenden Fahrzeugpreisen rechnen. So  erwarten nur noch 5 Prozent der Nutzfahrzeughändler Preissteigerungen von mehr als 10 Prozent, knapp 26 Prozent rechnen mit einem Anstieg der Fahrzeugpreise zwischen 5 und 10 Prozent. 36 Prozent der Händler hingegen sehen sinkende Verkaufspreise auf sich zukommen. Gründe für diesen Preisrückgang liegen für den Handel in neu eingeführten Umweltzonen und Abgasverordnungen, die den Absatz erschweren. Zudem drückt eine zunehmende Anzahl von Miet- und Leasingfahrzeugen auf die Preise. Bei den Aufliegern und LKW (Stichwort Euro 3 Norm) schlagen die neuen russischen Zollbestimmungen auf den Markt durch, die den Export älterer Fahrzeuge erschweren. Die übrigen Länder können das hier freigesetzte Angebot nicht oder nur schwer aufnehmen. Auch der starke Euro entwickelt sich zunehmend zu einem Exporthemmnis, wenn die Fahrzeugpreise in Dollar verhandelt werden.
Rege Nachfrage aus dem In- und Ausland besteht aber nach wie vor bei qualitativ hochwertigen Nutzfahrzeugen mit geringer Laufzeit. Hier sehen einige Händler das Problem, dass sie die Nachfrage nach guten Gebrauchten häufig nicht bedienen können, da ihnen die geeigneten Fahrzeuge fehlen.
Stabile Vermarktungstrends
Keine Veränderung gibt es bei den zentralen Vertriebsinstrumenten: Eigene Firmen-Homepage und Online-Marktplätze werden analog zum Vorjahr von über der Hälfte der Befragten als wichtigste Tools für den Fahrzeugverkauf genannt. Knapp 23 Prozent der Händler setzen nach wie vor auf das persönliche Verkaufsgespräch als wichtigsten Umsatzbringer. Messeauftritte, eine eigene Kundenzeitung, Werbeflyer oder ein Tag der offenen Tür haben hingegen für den Nutzfahrzeughandel nur geringe Bedeutung.
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Detailergebnisse der Studie können unter jwohlrab@truckscout24.de angefordert werden.
Studiensteckbrief
Die Daten wurden im Rahmen einer jährlichen Online-Befragung unter 174 Nutzfahrzeughändlern im Zeitraum vom 21. Februar - 25. März 2008 erhoben.
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