Die drei Mitarbeiter des Bauhofs - die Stelle für eine vierte Kraft als Vorarbeiter ist gerade ausgeschrieben - sind ein bisschen Männer für alles. Sie pflegen nicht nur die vielen kleinen Grünflächen in Kötz, sondern auch den Großkötzer Dorfplatz, sie mähen unbebaute Baugrundstücke, sie reinigen Einlaufschächte, sie kümmern sich um die Liegenschaften der Gemeinde, sie erledigen den Winterdienst und noch viel mehr. "Ein Allroundjob", sagt Bürgermeister Ernst Walter.
Die äußeren Voraussetzungen für die Arbeit des Bauhofs allerdings sind nicht ideal. "Sehr beengt" (Walter) geht es in dem Gebäude zwischen Günzhalle und neuer Schule zu, denn neben dem großen Schlepper, dem Kombi, einem Kompakttraktor, einem großen Kipper und einem größeren Pkw-Anhänger müssen auch der Schneepflug, Streugeräte sowie Mäh- und Kehrgeräte untergebracht werden.
Dazu kommt eine ganze Menge an Werkzeugen, Farben und Betriebsstoffen wie Kanister mit Öl, Benzin und Diesel. Die sollten eigentlich in einer großen Auffangwanne gelagert werden, aber diese ist, wie Walter gegenüber der Günzburger Zeitung sagte, "derzeit verräumt". Es ist nirgends ein Fleckchen zu finden, an dem die vor einiger Zeit angeschaffte Auffangwanne aufgestellt werden könnte.
Ziemlich vollgestellt war die Halle des Bauhofs, als ein großer Teil der Gemeinderäte dort zur Besichtigung war. Kaum Platz also für Arbeiten, die in ruhigeren Zeiten in einer Werkstatt erledigt werden könnten: Holzteile beispielsweise von Bänken streichen, Spielgeräte renovieren, kleinere Geräte warten. Zudem ist es im Winter oft lausig kalt in der Halle des Bauhofs. Dann müssen sich die Männer recht und schlecht mit Gasstrahlern behelfen.
"Da muss etwas geschehen", sagt nicht nur der Bürgermeister. Platz für eine Erweiterung wäre nur auf einem kleinen Teil in Richtung Nordosten, gleich bei der Zufahrt. Aufstocken? Teile des Bauhofs auslagern? Gemeinderäte und Bürgermeister waren sich einig, dass man den Bauhof nicht auf mehrere Standorte verteilen sollte. Und die noch vom früheren Bürgermeister Stephan Däubler ins Auge gefasste Möglichkeit, das in absehbarer Zeit frei werdende Kleinkötzer Feuerwehrgerätehaus als Unterstellmöglichkeit für die Winterdienstgerätschaften zu nutzen? "Nicht ganz so sinnvoll", sagt der neue Bürgermeister, das erfordere viele zusätzliche Fahrten. Außerdem hoffe die Kleinkötzer Wehr, dass sie das alte Gerätehaus nach dem Umzug in den Neubau als Lager noch nutzen kann.
Jetzt denkt die Gemeinde über einen Umzug des Bauhofs nach: Das nicht mehr genutzte Areal der Lechwerke im Günztal nördlich der Kreisstraße GZ 5 steht leer. Einen Kauf - im Gespräch soll eine Größenordnung von rund 400 000 Euro für das insgesamt 800 000 Quadratmeter große Areal sein - hält Walter für "nicht finanzierbar", aber es laufen Gespräche über eine Miete. Vorerst will die Gemeinde den Platzbedarf des Bauhofs klären.
Würde sich die Kommune mit den LEW einig, könnte der Umzug in die rund 500 Meter weiter nördlich gelegenen Gebäude nach Einschätzung Walters "eigentlich sofort" erfolgen: "Anmieten, Tür aufsperren, benutzen." Der jetzige Bauhof würde nicht lange leer stehen, sondern könnte als Lagerraum für Günzhalle, Vereine und die benachbarte Schule genutzt werden.
Quelle: augsburger-allgemeine.de