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Daimler setzte weniger Nutzfahrzeuge ab

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Der Autobauer Daimler hat im Jahr 2007 im Nutzfahrzeuggeschäft Einbußen hinnehmen müssen: Es wurden 467.700 Lastwagen verkauft, wie das zuständige Vorstandsmitglied Andreas Renschler am Mittwoch im rheinland-pfälzischen Wörth berichtete. Der Rückgang habe 9,4 Prozent betragen. Das Minus kam wegen Einbrüchen in den USA, Kanada und Japan zustande. In diesen Ländern waren die Abgasnormen verschärft worden und dies hatte zu vorgezogenen Käufen im Jahr 2006 geführt. 

Angaben zu Umsatz und Gewinn der Nutzfahrzeugsparte im vergangenen Jahr machte Renschler nicht. In den USA hatte Daimler 2007 im Nutzfahrzeugbereich über 4.000 Mitarbeiter entlassen. Für das laufende Jahr erwartete Renschler eine Erholung der Märkte in den USA, Kanada und Japan. «Das Marktvolumen wird dort wieder deutlich steigen», sagte er. Für Europa rechne er mit stabilen Märkten. Das seien gute Perspektiven. «Das neue Jahr hat gut angefangen.»

Mercedes-Benz Lkw verzeichnete im vergangenen Jahr mit 159.900 verkauften Nutzfahrzeugen einen Absatzrekord. Ein Plus von 12,5 Prozent. Erstmals habe es über 200.000 Bestellungen in einem Jahr gegeben. In Asien habe Mitsubishi Fuso den Absatz um 1,1 Prozent auf 188.700 Fahrzeuge gesteigert. Der Rückgang auf dem Heimatmarkt sei durch die Exporte mehr als ausgeglichen worden. Auf dem US-Markt wurden 119.000 Nutzfahrzeuge verkauft. Das Minus betrug 36,5 Prozent.

Renschler kündigte an, dass der Autobauer in Russland ein Montagewerk für Lastwagen plane. Dort sollen die in Einzelteilen zerlegten Fahrzeuge wieder zusammengebaut werden. Eine Entscheidung solle in diesem Jahr fallen. «In Russland gibt es einen großen Markt.» Dort solle zunächst auch verstärkt das Servicenetz ausgebaut werden. Neben Russland setzt der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller auch auf einen Ausbau seiner Präsenz in Indien. «Dort findet Wachstum statt», sagte Renschler. Im Dezember 2007 hatte Daimler mit der Hero Group die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens vereinbart, an dem der schwäbische Hersteller 60 Prozent der Anteile hält. «Man muss von Null anfangen. Man hat aber keine Strukturprobleme, wenn man etwas kauft.» In Indien sollen zuerst Fahrzeuge für den örtlichen Markt hergestellt werden. Die Produktion für den Export solle zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Die Vereinbarung mit der Hero Group in Indien soll bis Ende des ersten Quartals unter Dach und Fach sein. Renschler sagte: «Es gibt noch eine Reihe von interessanten Märkten, die wir ganz gezielt angehen, weil dort erhebliche Wachstums- und Ertragspotenziale für unser Geschäft liegen.»

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