Aktueller Stand (27.10.2025): Nachdem das Haushaltsgesetz am 18. September vom Bundestag beschlossen wurde, gaben sich Verkehrsminister Patrick Schnieder und Finanzminister Lars Klingbeil einen öffentlichen Schlagabtausch. Schnieder forderte zusätzliche Mittel für die Finanzierung von 175 Autobahn- und Bundesstraßenprojekten, ein kurzfristiges Finanzloch von 5,5 Mrd. Euro stand im Raum. Daraufhin stellte der Koalitionsausschuss weitere 3 Mrd. Euro zur Finanzierung dieser Projekte aus dem Infrastruktur-Sondervermögen bereit.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Der Ausschreibungs-Stopp löste ein gewaltiges Medien-Echo aus, Vertreter der deutschen Bau-Industrie reagierten empört. Bild.de berichtete kurz nach der Bekanntgabe von einem „Baustopp“ und bezeichnete das angekündigte Infrastruktur-Paket als potenzielle „Luftnummer“, während Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, von einem „verlorenen Baujahr 2025“ sprach.
Derweil gab sich die Autobahn GmbH beschwichtigend. Man beteilige sich nicht an Spekulationen über einzelne Projekte. Vielmehr sei der sichere Betrieb der Autobahnen gewährleistet. Laufende Projekte und Vergaben würden ebenso wie Maßnahmen, die der Sicherstellung der Verkehrssicherheit dienen, fortgesetzt – und es gebe auch keinen Baustopp, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber Bauhof-online.de.
Allerdings räumte die GmbH auch ein: „Damit dies so bleibt, müssen für die Zukunft erhebliche Investitionen getätigt werden. Jetzt kommt es darauf an, Lösungen mit der Gesellschafterin und der Politik zu finden. Vor Inkrafttreten des Bundeshaushalts hat die Autobahn GmbH keine zusätzlichen Mittel.“ Anschließend hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags rund 1,1 Milliarden Euro für die GmbH freigegeben. Der Ausschreibungsstopp wurde damit aufgehoben.