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Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ gestartet

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Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), die KfW Bankengruppe und das Umweltbundesamt (UBA) haben im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU im Juli 2008 den Bundeswettbewerb;Energieeffiziente Stadtbeleuchtung; gestartet. Er unterstützt Kommunen dabei, Energie einzusparen und damit ihre Betriebskosten langfristig zu senken. Mit der Durchführung wurde die Berliner Energieagentur (BEA) beauftragt.

Ins rechte Licht gerückt
Das Nachtbild einer Kommune wird in hohem Maße durch die Beleuchtung öffentlicher Flächen bestimmt. Sie ist nicht nur für die Sicherheit auf Straßen und Plätzen ein wichtiger Faktor. Neben hervorzuhebenden Bau- und Kunstwerken werden auch Straßenzüge durch ein durchdachtes Beleuchtungskonzept aufgewertet und zu einem Ort, an dem sich Bewohner, Kunden und Besucher auch nach Einbruch der Dunkelheit sicher bewegen können und gerne aufhalten.

Ein Drittel der Straßenbeleuchtung veraltet
Rund ein Drittel der Straßenbeleuchtung in Deutschland ist 20 Jahre alt und älter. Nicht dem heutigen Stand entsprechende Technik verursacht unnötig hohe Energiekosten und ist sehr wartungsanfällig. Ineffiziente Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und veraltete Leuchten sind noch häufig im Stadtbild zu finden. Das kostet Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger Geld und schadet dem Klima erheblich. In Deutschland werden für die Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Brücken jedes Jahr drei bis vier Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht - das ist so viel wie rund eine Million Haushalte benötigen. Dies führt zu einem klimaschädlichen CO2-Ausstoß von über zwei Millionen Tonnen pro Jahr.

Investitionsstau in den Kommunen
Bereits mit der heute verfügbaren Technik kann der CO2-Ausstoß halbiert und gleichzeitig die Lichtqualität deutlich verbessert werden. Bislang werden aber jährlich nur rund drei Prozent der Straßenbeleuchtung in Deutschland erneuert. Auf Grund der finanziellen Situation vieler Kommunen werden nur die nötigsten Maßnahmen ergriffen und größere Erneuerungen und die damit zusammenhängenden Investitionen häufig verschoben. Außerdem orientiert sich die Anschaffung neuer Beleuchtungstechnik in erster Linie an den Anschaffungs- und nicht an den Betriebskosten. Bei steigenden Energiepreisen bedeuten ineffiziente Beleuchtungsanlagen jedoch wachsende finanzielle Belastungen. Für die Hersteller von Beleuchtungstechnik gab es bisher wenig Anreize, sich durch besonders sparsame Produkte auf dem Markt zu profilieren, weil effiziente Technik bislang von den Kommunen wenig nachgefragt wurde.

Steigende Energiepreise belasten die Kommunen
Viele Kommunen sind bei Ihren Investitionsentscheidungen zur Stadtbeleuchtung oft von Externen abhängig, da vielerorts der Einkauf, der Betrieb (einschließlich der Energieversorgung) und damit auch ein Großteil der fachlichen Kompetenz in fremde Hände gegeben wurde. Auf Grund steigender Energiepreise belasten die Betriebskosten ineffizienter Beleuchtungsanlagen die Haushalte der Kommunen immer stärker. Auch die Wartungsanfälligkeit veralteter Anlagen erhöht zunehmend die Betriebskosten.

Der laufende Bundeswettbewerb gliedert sich in zwei Teile, einen Technik- und einen Kommunenwettbewerb. Die Ergebnisse beider Teilwettbewerbe werden mit einer Fachjury mit Vertretern aus einschlägigen Verbänden abgestimmt.
Bewerbungsschluss für den Technikwettbewerb war der 25. Juli 2008. Zahlreiche Unternehmen aus dem In- und Ausland haben sich mit großem Engagement beteiligt und detaillierte Angaben zu ihren Beleuchtungstechniken zur Verfügung gestellt.

Sammlung energieeffizienter Beleuchtungstechniken
Ziel des Technikwettbewerbs war es, auf der Basis der Wettbewerbsbeiträge eine Sammlung derzeit auf dem Markt verfügbarer Techniken für eine energieeffiziente Stadtbeleuchtung zu erstellen. Energieeffiziente Beleuchtungssysteme und -komponenten sollen sich durch niedrige Betriebskosten, eine hohe Wirtschaftlichkeit und Qualität (Lebensdauer, Wartungsintervalle) sowie Umweltverträglichkeit der Beleuchtungstechnik auszeichnen. Die Betrachtung der Gesamtkosten verdeutlicht, dass sich die Investition in energiesparende Technik langfristig lohnt.
Die Sammlung erhebt ausdrücklich nicht den Anspruch einer vollständigen und ausschließlichen Marktübersicht.  Sie stellt eine Handreichung dar und bietet einen Einblick in den Markt auf der Basis der Beiträge im vorangehenden Technikwettbewerb zu einem bestimmten Zeitpunkt dar.
Sofern im Kommunenwettbewerb keine oder nur teilweise Techniken aus der Sammlung im vorgeschlagenen Projekt verwandt werden sollen, muss das Energieeffizienz- und Klimaschutzniveau der Sammlung mindestens erreicht werden. Hierzu sind dann entsprechende Nachweise nötig.

Förderung aus Umweltinnovationsprogramm des BMU
Ziel des Kommunenwettbewerbs ist es, den Einsatz energieeffizienter Stadtbeleuchtungstechnik zu forcieren. Als Ergebnis des vorausgehenden Technikwettbewerbs erhalten Kommunen einen erleichterten Zugang zu Informationen über moderne, energieeffiziente Techniken und deren wirtschaftliche Einsatzmöglichkeiten. Dadurch werden sie in ihrer Entscheidung für eine energieeffiziente Stadtbeleuchtung unterstützt und müssen die für sie geeigneten technischen Lösungen nicht mehr selbst aufwendig ermitteln.
Durch den Wettbewerb sollen beispielhafte Projekte - gestaffelt nach Einwohnergrößen - unterstützt werden, die eine sehr gute Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit sowie eine hohe Qualität der Beleuchtungstechnik erreichen und als Vorbild für andere Kommunen dienen sollen. Die ausgezeichneten Kommunen können Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm des BMU für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten. Der Wettbewerb legt dabei ein besonderes Augenmerk auf die zeitnahe Umsetzung der Konzepte. Die Sanierung der Illumination von Bauwerken kann ebenfalls Teil eines Wettbewerbsbeitrags einer Kommune sein. Kleine Kommunen bis 10.000 Einwohner können sich außerdem zusammenschließen und eine gemeinsame Bewerbung abgeben.

Der Kommunenwettbewerb wird nach Veröffentlichung der Ergebnisse des Technikwettbewerbs am 27. Oktober 2008 beginnen. Die Bekanntgabe und Auszeichnung der besten Kommunen soll im 2. Quartal 2009 erfolgen.
Interessierte Kommunen sollten sich bereits jetzt mit dem Thema Stadtbeleuchtung beschäftigen. Wichtige Fragen, die vorab geklärt werden können, sind:
 

  • Wie viele Lichtpunkte gibt es in der Kommune?
  • Wie hoch ist der Energieverbrauch für die öffentliche Beleuchtung?
  • Welche Lichtpunkte sind sanierungsbedürftig?

Wie "hell" soll die Straßenbeleuchtung sein?
Gibt es Gebiete, in denen der Einsatz innovativer Beleuchtungstechniken und
-systeme besonders sinnvoll ist?

Gibt es ein Beleuchtungskonzept für die Kommune, d.h. ist geklärt, wie hell/dunkel es wo sein soll und welcher Eindruck in der Nacht vermittelt werden soll etc.?

Weitere Informationen zum Kommunenwettbewerb finden sich unter <link http: www.bundeswettbewerb-stadtbeleuchtung.de _blank external-link-new-window>www.bundeswettbewerb-stadtbeleuchtung.de

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