Was haben Wartberg ob der Aist, Bad Hall, Peilstein im Mühlkreis, Putzleinsdorf, Alkoven, Pupping, Münzbach und Linz gemeinsam? Sie alle sind Klimabündnisgemeinden, genau wie 140 weitere oberösterreichische Gemeinden. Damit verpflichten sie sich, Co2-Emissionen zu reduzieren, auf Tropenholz zu verzichten und viel Öffentlichkeitsarbeit zu Klimaschutzthemen zu betreiben.
"Es geht nur mit kleinen Schritten. Und wenn unsere Gemeindebürger nicht mitmachen würden, dann würde es nicht funktionieren", sagt Erwin Moser, der Amtsleiter der Innviertler Gemeinde Munderfing. Die 2700-Seelen-Gemeinde im Kobernaußerwald hat sich mittlerweile zu einer Vorzeigegemeinde in Sachen Klimaschutz gemausert.
Und das nicht ohne Eigennutz. Die Gemeinde spart damit auch Geld. Etwa mit ihren Energiedetektiven. Das sind die Schüler der Hauptschule. Sie beobachten genau, wo man Energie sparen könnte.
Energie-Detektive
Immerhin haben sie damit im vergangenen Jahr der Gemeinde geholfen 1800 Euro Energiekosten (ein Fünftel) zu sparen. Seither werden Computer über Nacht abgeschaltet, das Licht brennt nur mehr, wenn es notwendig ist und die Hälfte der Glühbirnen in der Aula wurde gleich ganz herausgeschraubt. Über die Hälfte des "Gewinns" dürfen übrigens die Hauptschüler frei verfügen.
Aber die Munderfinger haben noch mehr zu bieten. Sie haben sich EGEM angeschlossen, der Energiespargemeinde-Aktion des Landes. Munderfing hat einen Energiebaukasten entwickelt - darin enthalten das Energiekonzept bis ins Jahr 2030. Die Gemeinde will bis dahin 30 Prozent weniger Energie verbrauchen. Auch plant sie einen eigenen Windpark mit neun Anlagen. "Damit können wir dann den Energieverbrauch von 10.000 Haushalten abdecken", sagt Erwin Moser. Gleichzeitig soll die Kollektorfläche auf 10.000 m2 verfünffacht und jeder zweite Haushalt mit Photovoltaik ausgestattet sein.
"Es gibt knapp 50 Gemeinden, die derzeit ihre Energiekonzepte entwickeln", sagt der oö. Energiebeauftragte Gerhard Dell. Ein Vorzeigeprojekt sei auch die Energieregion Strudengau.
18 Gemeinden kooperieren
Dort haben sich 18 Gemeinden zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist der Aufbau eines regionalen Energiesystems, das die Eigenständigkeit der Mühlviertler Region stärken soll. Dabei setzen die Kommunen auf Kooperation zwischen Gemeinden, Haushalten und Betrieben. Entscheidend sei die optimale Nutzung der verschiedenen Ressourcen.
In Linz begann's
1991 trat Linz als erste Gemeinde dem Klimabündnis bei. Die Stadt entwickelte ein 50-Punkte-Programm für die Bereiche Energiesparen, Verkehr, Beschaffungswesen, Abfallwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit. Erdgasbusse verursachen mittlerweile zehn Prozent weniger Co2. Durch Kraft-Wärme-Kopplung werden jedes Jahr 40.000 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen. Ein neues Biomassekraftwerk reduzierte das CO2-Aufkommen um weitere 50.000 Tonnen im Jahr.
EGEM
Im September 2005 startete in Oberösterreich das Programm "Energiespargemeinde" (EGEM). Mittlerweile machen 42 Gemeinden mit. Sie analysieren ihren Energiestatus, entwickeln Einsparungs- und Alternativkonzepte. "Das Energieressort fördert mit bis zu 25.000 Euro die Entwicklung, Vorbereitung und Durchführung von lokalen Energiesparprogrammen", sagt Umwelt-Landesrat Rudi Anschober. Infos unter <link http: www.esv.or.at _blank external-link-new-window>
www.esv.or.at.