Eine Kommune ohne Webadresse ist heute nahezu undenkbar. Das Internet erfüllt dabei längst nicht nur Informations- und Servicefunktionen für die Bürger, sondern spielt auch eine Rolle im Standortwettbewerb oder im kommunalen Wahlkampf – was der amerikanische Präsident Barack Obama im großen Stil vorgeführt hat, kommt inzwischen auch bei Bürgermeisterwahlen in deutschen Landen zum Einsatz. Diese und weitere aktuelle Entwicklungen in der Online-Kommunikation für Kommunen und öffentliche Einrichtungen beleuchtet das Forum InternetDorf/2010 auf der Fachmesse Zukunft Kommune am 18. und 19. Mai in Stuttgart.
Im Forum InternetDorf/2010 erläutern Experten aus erster Hand, wie neue Internet-Technologien im Public Sector erfolgreich genutzt werden können – von der zeitgemäßen Gestaltung der Websites über die Einbindung von Videobeiträgen und Social Media Plattformen bis hin zu Strategien für das Standortmarketing und den Bürgermeister-Wahlkampf im Netz. Die Zusammenstellung des zweitägigen Programms hat Ulrich Winchenbach von der MFG Baden-Württemberg übernommen. Der Leiter des Bereichs Weiterbildung/Events bei der Innovationsagentur des Landes für IT und Medien führt zudem als Moderator durch das hochaktuelle Themenforum.
Für Kommunen ist die strategische Nutzung des Kommunikationskanals Internet ein unverzichtbares Mittel, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Im Workshop „Websites im öffentlichen Bereich - Status quo, Trends, Praxisbeispiele" gibt Steffen Hemberger, Geschäftsführer der Agentur hitcom new media, einen Überblick darüber, welche Standards beim Internetauftritt von Städten und Gemeinden bereits verbreitet sind. Der Referent, der schon vielen Gemeinden zu einem gelungenen oder gar preisgekrönten Webauftritt verholfen hat, weiß worauf es ankommt und welche Weiterentwicklungen gefragt sind.
Auch im Wahlkampf spielt das Medium Internet heute eine entscheidende Rolle: US-Präsident Barack Obama hat eindrucksvoll gezeigt, wie Stimmberechtigte und Anhängerschaft via Netz mobilisiert werden können. Der Kandidatenlauf im Internet wird deshalb immer populärer – auch auf kommunaler Ebene wollen Amtsanwärter das Potenzial von Internetkampagnen ausschöpfen. Wie dies in der Praxis aussehen kann, erfahren interessierte Messebesucher im Workshop „Bürgermeister-Wahlkampf im Netz“. Referent Ulrich Heckmann, Chef der Agentur konzept-h, hat bereits viele Erfahrungen in der Planung professioneller Wahlkämpfe für öffentliche Ämter gesammelt. Der Einsatz des Internets ist ein fester Bestandteil davon. Denn durch den Auf- und Ausbau eines virtuellen Netzwerks und die Nutzung von Foren wie „Wer-kennt-Wen“, Twitter oder Facebook werden Bürger angesprochen, die ansonsten keine Stimme abgegeben hätten.
Mitreferent Dirk Spahn, Geschäftsführer von web://Contact, ist ebenfalls Experte für kommunale Internetauftritte. Moderne Verwaltungen begreifen sich mehr denn je als Dienstleister – eine Entwicklung, die sich auch in den Angeboten virtueller Rathäuser widerspiegelt. Welche Serviceleistungen online zur Verfügung gestellt werden, hängt nach Spahns Erfahrung von der Innovationsfreude der Verwaltung ab. Üblich sind zum Beispiel Mitarbeiter- und Ämterverzeichnisse mit diversen Such- und Gruppierungsfunktionen oder Lebenslagenkonzepte mit entsprechendem Support. Hinzu kommen besondere Informationsangebote bei Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen, so etwa Statistiken, Wählerverzeichnisse oder Auswertungen, die den Bürgern die politische Orientierung erleichtern.
Welchen Einfluss die neuen Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten auf die demokratischen Grundstrukturen haben, kommt im Workshop „Bürgerkommunikation und Demokratie 2.0 mit Twitter & Co" zur Sprache. Bernhard Jodeleit, der zum 1. April die Standortleitung der Agentur fischerAppelt, relations in Stuttgart antritt, ist mit Social Media und mobilen Internetanwendungen bestens vertraut. Der Referent hat in den vergangenen zwei Jahren das Social-Media- und Online-PR-Portfolio bei Sympra ausgebaut und sich dabei einen Namen in der Web-Community gemacht.
Der Internetauftritt einer Kommune ist aber nicht nur Ausdruck reiner Bürgerfreundlichkeit, sondern auch ein geeignetes Mittel zur Selbstdarstellung und Imagepflege – schließlich buhlen Kommunen untereinander um Gewerbe- und Industrieansiedlungen oder die Gunst von jungen Familien und Touristen. Wie Städte und Gemeinden hierbei mit einem attraktiven Netzangebot punkten können, zeigen zwei weitere Workshops: Was den „Wettbewerbsvorteil Markenkommunikation im Standortmarketing" ausmacht, erklärt Andreas Jung von JUNG:Kommunikation, während Peter Hankowiak, Marketingleiter bei AV MEDIEN Film und Fernsehen das Thema „YouTube und seine ‚Stiefkinder‘ - Bewegtbild in der Standortkommunikation" beleuchtet.
Die Teilnahme an den Workshops, die zum Teil wiederholt angeboten werden, ist interessierten Messebesuchern ohne Voranmeldung möglich. Weitere Informationen zur Fachmesse Zukunft Kommune sind im Internet unter <link http: www.zukunft-kommune.de>www.zukunft-kommune.de zu finden.