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ZU BESUCH BEI MEILLER Offizielle Markteinführung: Trigenius D202 auf Piaggio Porter NP6

Anlässlich des Verkaufsstarts einer neuen Transportlösung haben die Mitarbeiter der F. X. MEILLER Fahrzeug- und Maschinenfabrik GmbH & Co. KG am Mittwoch, 04. Juni, Hersteller, Pressevertreter und Händler ins Münchner Werk eingeladen. Vorgestellt wurde der Dreiseitenkipper Trigenius D202 in Kombination mit dem Porter NP6 von Piaggio Commercial. Mit dem Aufbau sollen vor allem kommunale Anwender angesprochen werden. Teil des Presse-Events war auch eine Werksführung.

Lesedauer: min | Bildquelle: David Herwede (Bauhof-online.de)
Von: David Herwede

Bereits bei Ankunft am Werksgelände in Moosach sticht er ins Auge: ein schwefelgelber Piaggio Porter NP6, bestückt mit einem Trigenius-D202-Dreiseitenkipper in derselben Farbe („Jade Green“). Demonstrativ wurde er vor dem Eingang zum Foyer abgestellt, in dem an diesem Tag die Meiller-Presseveranstaltung zur Markteinführung stattfindet. Das Fahrzeug ist das Produkt einer deutsch-italienischen Zusammenarbeit, die seit April 2023 ihren Lauf nahm, wie Piaggio-Managerin Francesca Mazzaccheri beschreibt.

Überzeugt habe sie vor allem die hohe Nutzlast im Verhältnis zur Größe des Kippers. Ein Argument, das Meiller-Produktmanager Christoph Thanner zu unterstreichen weiß: Mit 1.204,2 kg bei einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von lediglich 2.800 kg weise der Transporter eine Nutzlast vor, die sonst kein 3,5-Tonner am Markt erreiche. So entstand im Januar der erste NP6 mit Meiller-Kipper, und während der diesjährigen bauma wurde das Fahrzeug erstmals öffentlich präsentiert.


Thanner: „Der beste Kipper, der am Markt ist.“

Wahrlich ist der Transporter-Aufbau das Produkt zweier bekannter Unternehmen, die auch im Kommunal-Sektor längst etabliert sind. Mit Marktanteilen von bis zu 70 Prozent kann Meiller auch entsprechende Zahlen vorlegen. Vermutlich nicht zu Unrecht bezeichnet Produktmanager Thanner den Trigenius folglich als „besten Kipper am Markt“. In Kombination mit dem NP6 verfügt der Dreiseitenkipper über glatte Innen- und Außenflächen, durch das sogenannte „M-Jet“-Design sind die Bordwände robust und stabil.

Zu dieser Beständigkeit trägt auch der verschleißfeste Stahl bei, den die Münchner aus Tschechien beziehen. Unter der Bezeichnung „STEELECT“ verbauen die Techniker bei Meiller teils Stahl mit einer Härte von 450 HBW – ein Wert, der die Brinellhärte gängiger Aluminium-Legierungen um das Fünffache übersteigt. Außerdem verlassen sich die Techniker auf moderne Technologie: Neben Laserschweißzellen für den Kippbrückenunterbau stehen auch die nötigen Mittel für kathodische Tauchlackierungen (KTL) zur Verfügung, bei denen bestimmte Produktionsteile bis zu 14-mal in Tauchbäder getunkt werden. Die Alternative zur Feuerverzinkung bewerkstelligt, dass die Kipper dieselbe Korrosionsbeständigkeit vorweisen wie die entsprechenden Fahrerhäuser.

Erhältlich ist die Kombination in den sechs Piaggio-üblichen Farben Weiß, Grau, Rot, Orange, Gelb oder Blau. Am Kipper verbaut ist auch ein 1.015 mm hohes Ablagegestell, das mit bis zu 250 kg belastet werden kann. Als optionale Zusatzausstattung bietet Meiller z.B. Zurrschienen, Spannstangen oder Werkzeugkästen aus Kunststoff oder Edelstahl. Zudem verfügt der D202 über sechs klappbare Zurrösen mit zwei Tonnen Haltkraft pro Seite sowie vier Bordwand- und zwei Stirnwand-Ösen mit jeweils einer Tonne Zugkraft.

Piaggo Porter NP6 für Kommunal-Arbeiten

Grundsätzlich wird der NP6 von Piaggio in seiner neuen 2025er-Ausführung in jeweils zwei Varianten angeboten: mit kurzem oder langem Radstand sowie mit Einzel- oder Zwillingsbereifung an der Hinterachse. Zur Optimierung der Nutzlast griffen die Ingenieure auf einen NP6 mit langem Radstand (3.250 mm) und Doppelrad-Achse zurück. Aus diesem Grund wurde auch der elektrische NPe vorerst nicht mit dem D202 ausgestattet – aufgrund des Gewichts des Elektromotors würde sich die Nutzlast reduzieren. Laut Mazzaccheri wird das Projekt aber „vielleicht in der Zukunft“ angegangen.

Der Transporter zeichnet sich durch moderne Fahrer-Assistenz-Systeme aus. Unter der Bezeichnung „Advanced Driver Assistance Systems“ (ADAS) verfügt er über Automatisierungs- und Überwachungsfunktionen zu Spurhaltung, Geschwindigkeit, Stabilität, Bremsen, Traktion oder Parken. Unterschiedliche Kameras dienen zur Müdigkeitserkennung oder als Notbremsassistenz. Dadurch erfüllt der NP6 laut Piaggio sämtliche Sicherheitsstandards. Für innerstädtische Kommunal-Arbeiten verfügt das Fahrzeug über kompakte Maße sowie einen bivalenten Antrieb aus Benzin und Flüssig- oder Erdgas.

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Qualität durch Technik – und professionelle Mitarbeiter

Auch bei der Werksführung wird deutlich, dass Meiller Wert auf Qualität und Beständigkeit legt. Die Produktion folgt einer bestimmten Linie: Hilfsrahmen, Kippbrücke und Hydraulik werden separat hergestellt, anschließend kombinieren Techniker die Kipper in der Fertigung mit den entsprechenden Trägerfahrzeugen. Hierfür steht den Mitarbeitern moderne Technik zur Verfügung: In einer Zelle arbeitet ein automatischer Gelenkroboter an der Biegung von Hydraulikrohren. Meiller greift auf Metallrohre statt auf Schläuche zurück, da diese nicht regelmäßig ausgetauscht werden müssen.

Während des Rundgangs zeigt sich zudem, was die qualifizierten Mitarbeiter im Werk täglich leisten. So trägt ein Experte mit Schutzanzug in einem geschlossenen Raum ein Korrosionsschutz-Mittel auf – per Hand, mit einer Sprühpistole. Andere arbeiten an Stahl-Gussteilen für die Hydraulik, die zum Teil gedreht und geglättet werden. Beim Kipper-Experten wird auf hohe Präzision geachtet, um die Materialqualität zu maximieren. Die Techniker in der Fertigung leisten nicht weniger Beeindruckendes, denn dort muss auch die Elektronik verlegt werden, die den Kipper letztendlich betreibt.

Ein anwesender Händler wies darauf hin, dass die Fahrzeug-Maße für bestimmte Kommunen nicht kompakt genug seien. Auch hier wollen Meiller und Piaggio in Zukunft weitere Fortschritte erzielen. Abschließend gibt’s von den Verantwortlichen noch einen kleinen Ausblick: Zur demopark in zwei Wochen soll ein Dosierschieber für die Meiller-Kipper-Rückwand präsentiert werden, über den z.B. Schubkarren befüllt werden können. Die Option wird wohl ab September dieses Jahres zur Verfügung stehen.

Technische Details

Meiller Trigenius D202:

  • Abmessungen: 2.700 auf 1.700 auf 400 mm
  • zGG: 2.800 kg
  • Nutzlast: 1.204,2 kg

Piaggio Porter NP6:

  • Leistung: 102 PS (Flüssiggas) bzw. 93 PS (Erdgas)
  • Hubraum: 1.498 cm³
  • Drehmoment: 132 Nm (Flüssiggas) bzw. 118 Nm (Erdgas)
  • Radstand: 3.250 mm
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