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WINTERDIENST Der erste Schnee und seine Tücken

Der erste Schneefall der Saison ist immer mit Problemen verbunden. Nach langen Sommermonaten sind viele Verkehrsteilnehmer nicht mehr an das Fahren im Schnee gewohnt. Deswegen kommt es gerade in den letzten Herbst- und ersten Wintermonaten auf einen guten Winterdienst an. Doch was passiert, wenn die Räumung ausbleibt? Das konnten Verkehrsteilnehmer vor Kurzem im Allgäu beobachten. Bauhof-online berichtet.

Lesedauer: min | Bildquelle: Pixabay/Noname13, Pexels/ luca thomas
Von: Tim Knott

Mittwoch, der 20. November, starke Schneefälle machen Autofahrern in Süddeutschland zu schaffen. Auch der letzte Abschnitt der A7 von Kempten nach Füssen ist vom ersten Schneefall der Saison betroffen. Normalerweise kein Problem für die Räumdienste, doch selbst nach Einsetzen des Berufsverkehrs um sechs Uhr morgens bleibt die Autobahn ungeräumt. Mit Konsequenzen. Auf dem Streckenabschnitt registriert die Polizeiinspektion Kempten während der frühen Morgenstunden zwei Fahrzeuge, die von der Fahrbahn abkommen. Parallel blockieren zwei Sattelzüge die Autobahnausfahrt Füssen, da die schweren Nutzfahrzeuge aufgrund des Schnees die Steigung nicht hinaufkommen. Zugegeben, Unfallstatistiken lassen zumindest vermuten, dass der typische Autofahrer mit Schnee und Eis schnell überfordert ist. Doch kommt es nicht genau deswegen auf einen funktionierenden Winterdienst an?

Eine Nachfrage bei der Autobahn GmbH, warum die Schneeräumung nicht rechtzeitig stattgefunden hat, bleibt unbeantwortet. Lediglich die Website des Unternehmens liefert einige Antworten, weswegen über die genauen Gründe für den Ausfall nur spekuliert werden kann. Normalerweise würden die Einsatzfahrzeuge bei Bedarf schon früh in der Nacht mit der Straßenräumung beginnen, um Schnee und Eis vor dem einsetzenden Berufsverkehr zu beseitigen, heißt es hier. Jedoch könnten die Räumfahrzeuge „nicht überall gleichzeitig sein“. Auch dauern die Vorgänge ihre Zeit. So benötigen die Fahrer laut Autobahn GmbH für einen Räum- und Streuvorgang rund zwei Stunden, bevor die Räumfahrzeuge zum Stützpunkt zurückkehren, um neues Salz oder Sole zu laden. Insgesamt nimmt ein solcher Einsatz daher ungefähr drei Stunden in Anspruch. Gerade bei starken Schneefällen könne es deshalb vorkommen, dass der betreffende Abschnitt nach der Räumung schnell wieder zugeschneit ist.


Wenn Verkehrsteilnehmer zum Hindernis werden

Klingt plausibel, erklärt aber nicht, warum auf dem betreffenden Abschnitt der A7 keine Räumung stattgefunden hat.Unter Umständen wurden die Räumfahrzeuge anderweitig aufgehalten, denn es wäre nicht das erste Mal, dass liegengebliebene oder querstehende Fahrzeuge den Winterdienst behindern. Dazu kommen immer wieder Faktoren wie technisches Versagen, Blitzeis oder Schneeverwehungen, die für zusätzliche Behinderungen sorgen. Aus diesen Gründen, so die Autobahn GmbH auf ihrer Website, seien komplett schnee- und eisfreie Strecken bei jeder Witterung in der Praxis nicht möglich. Deswegen müssten Verkehrsteilnehmer immer mit Schneeresten oder sogar geschlossenen Schneedecken rechnen. Dass dieser Satz offenbar auch komplett ungeräumte Straßen mit einschließt, wird nicht explizit erklärt. Umso wichtiger also für alle Autofahrer, immer rechtzeitig auf Winterreifen zu wechseln und bei zugeschneiten Strecken möglichst vorsichtig zu fahren. Denn Eigenverantwortung geht zwar aber immer vor, aber dennoch ist ein guter Winterdienst unerlässlich – wenn er denn rechtzeitig erbracht wird.

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