Partner

Winterdienst bleibt beim Bauhof

Lesedauer: min

Auch wenn die Tage, an denen er tatsächlich benötigt wird, sich nahezu an den Fingern einer Hand abzählen lassen, kostet der Winterdienst die Gemeinde Jüchen die nicht ganz unbeträchtliche Summe von 43 500 Euro. Angesichts dessen hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, einmal auszuloten, ob diese Aufgabe nicht durch „Outsourcing“, also durch Externe, womöglich kostengünstiger erledigt werden kann. Nach Lage der Dinge scheint dies nicht möglich zu sein, wie die inzwischen abgeschlossene Prüfung ergeben hat.

Gespräche wurden mit den Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich (WGV) ebenso geführt wie mit der in Mönchengladbach ansässigen Gesellschaft für Wertstofferfassung, Wertstoffverwertung und Entsorgung (GEM), dem Landesbetrieb Straßenbau, der Ortsbauernschaft sowie dem Maschinenring Mönchengladbach-Neuss. Von vornherein aus dem Rennen war die GEM, die außerhalb Mönchengladbachs keine Aufträge annehmen darf. Gleichfalls außen vor blieb der Landesbetrieb, der den Streudienst nur auf Bundes- und Landstraßen wahrnehmen kann. Interessiert zeigten sich die WGV, die Bauernschaft sowie der Maschinenring, doch gediehen die Gespräche gar nicht bis zum Stadium ernsthafter Verhandlungen, da alle drei Beteiligten sich der Verwaltung zufolge außerstande sahen, ohne Ausschreibung einen möglichen Preis zu nennen.

Erschwerend sei hinzu gekommen, dass sich der tatsächliche Einsatz im Winterdienst nur sehr schwer kalkulieren lasse, wie dem Bericht der Verwaltung für den am Donnerstg tagenden Haupt- und Finanzausschuss zu entnehmen ist. Die einzige Vergleichsmöglichkeit seien die Zahlen einer Nachbarkommune gewesen, die ihren Winterdienst ausgeschrieben hatte. Hier stellte sich jedoch das Problem, dass die Zahlen nur schwer auf Jüchen übertragbar waren - der ausgeschriebene Winterdienst umfasste lediglich das Streuen der Straßen und nicht den Räumdienst.

Auf Jüchener Verhältnisse hochgerechnet, müsste die Gemeinde unter dem Strich 50500 Euro berappen. Womit es kaum sein Bewenden hätte, denn nicht erfasst werden von der Ausschreibung der Nachbarkommune weiter Aufgaben, die der Bauhof in Jüchen wahrnimmt. Die Verwaltung schlägt folglich vor, den Winterdienst in der Gemeinde auch weiterhin vom Bauhof wahrnehmen zu lassen. Einstweilen offen bleibt, ob der Bauhof in diesem Jahr mit zwei Unimogs ausgestattet wird, wie es der Fahrzeugbeschaffungsplan ursprünglich vorgesehen hat.

Die beiden Unimogs sollen zwei Fahrzeuge ersetzen, die aus den Jahren 1987, beziehungsweise 1989 stammen, „eine Ersatzbeschaffung ist erforderlich“, heißt es in dem Bericht. Gleichwohl soll geprüft werden, ob es nicht doch etwas kostengünstiger zugehen könnte und stattdessen nur ein so genanntes Kombinationsfahrzeug angeschafft werden soll. Dabei handelt es sich um einen Lastwagen-Kipper, der mit Winterdienstvorrichtungen ausgestattet ist. Mit rund 115 000 Euro könnte die Gemeinde im Fall des Falles die Hälfte der ursprünglich veranschlagten Kosten für neue Fahrzeuge veranschlagen.

Quelle: ngz-online.de

[2]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT