Vialytics hat in einer weiteren Finanzierungsrunde insgesamt acht Mio. Euro aufgenommen. Lead Investor war Acton Capital, weitere Unterstützung kam von den Bestandsinvestoren EnBW New Ventures, Statkraft Ventures und Scania Growth Capital. Vialytics-CEO Patrick Glaser erklärt: „Es ist großartig, dass wir Acton Capital als weiteren starken Investor an unserer Seite haben. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Unser Ziel ist es, bis ins Jahr 2030 jeden Aspekt des Infrastrukturmanagements in einem System anzubieten und über 400.000 Straßenkilometer weltweit mit Vialytics abzudecken.“ Mit der Software können kommunale Straßen- und Tiefbauämter Straßenzustände und -inventar einfach und effizient per Smartphone-App im Vorbeifahren erfassen. Im Web-System werden dann alle notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung und Unterhaltung der Straßen und Wege aufgenommen und geplant.
Nach dem erfolgreichen Markteintritt in die USA im vergangenen Jahr will Glaser mit den neuen Mitteln die finanzielle Basis des Unternehmens mit 100 Mitarbeitern stärken. Auch das Kernprodukt der automatischen Straßenzustandserfassung wird stetig weiterentwickelt. Neue Funktionen, wie die intelligente Haushaltsplanung, ermöglichen Kommunen, die maximale Anzahl an Nutzjahren aus dem Budget für ihre Straßen herauszuholen. Eine Erweiterung zur automatischen Schadensanalyse von Verkehrszeichen ist jüngst implementiert worden.
Goslar: intelligentes und effizientes Straßenmanagement
Knapp 350 Kilometer Straßennetz müssen die städtischen Mitarbeiter im niedersächsischen Goslar im Blick behalten, um die gesetzliche Verkehrssicherungspflicht für alle Bürger zu garantieren. Kaputte Straßen, Forstwege und Bürgersteige, verblasste Markierungen und Verkehrszeichen, morsche Sitzbänke und Spielplatzgeräte – die Flut an Aufgaben in einer Stadt mit 50.000 Einwohnern wirkt mitunter überwältigend. Neben den regelmäßigen Kontrollen müssen dringliche Schäden schnell repariert und langfristige Erhaltungsmaßnahmen rechtzeitig im Finanzhaushalt geplant werden. Bisher bedienten sich die zuständigen Ämter in der Stadtverwaltung Goslar unterschiedlicher Mittel, um die Infrastruktur zu verwalten und Aufträge zu verteilen. „Von Stift und Papier über Excel und E-Mail bis hin zum Fax war alles dabei. Informationen gingen verloren oder kamen nicht bei den richtigen Personen an. Wir wussten oft nicht genau, welche Straßen den höchsten Reparaturbedarf hatten“, erklärt der Digitalisierungsbeauftragte Holger Dettmer.
Künstliche Intelligenz und Smartphone-App
Mit dem Anfang 2024 im Betriebshof Goslar eingeführten Straßenmanagementsystem von Vialytics erkennen die Ämter der Goslarer Stadtverwaltung zunehmend den Mehrwert der eingesetzten Technik. Mithilfe der Smartphone-App werden bei Befahrungen alle vier Meter Bilder aufgenommen, die die integrierte künstliche Intelligenz (KI) auf Beschädigungen auswertet. Aus den Ergebnissen lassen sich im browserbasierten Web-System alle weiteren Abläufe zum Erhalt und Unterhalt der Infrastruktur planen und umsetzen. Statt in einem kommunikativen Dschungel bewegen sich alle beteiligten Ämter nun auf einer einzigen Plattform, mit der die erfassten Daten immer aktuell und in transparenten Prozessschritten verarbeitet werden. „Medienbruch war gestern“, konstatiert Dettmer.