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"Unsere Kommune ist klimaaktiv"

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„Nichts hindert uns daran klüger zu werden, wenn wir beim Klimaschutz vorankommen wollen. Dabei sollten wir voneinander lernen", erklärte heute der Hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel anlässlich der Preisverleihung des Klimaschutzwettbewerbes „Unsere Kommune ist klimaaktiv" im Rahmen des 11. Hessischen Klimaschutzforums in Kassel. 

Mit dem Klimaschutzwettbewerb „Unsere Kommune ist klimaaktiv" werden Kommunen mit besonderem Engagement für den Klimaschutz prämiert. Die prämierten Kommunen sind mit ihren Klimaschutzaktivitäten Vorbild für andere Kommunen. Sie zeigen auf, wie mit Maßnahmenpakten aus technischen Einzelmaßnahmen und planerischen/infrastrukturellen Maßnahmen im lokalen Bereich, wirtschaftlich Klimaschutz betrieben werden kann und dass sich dadurch eine Verbesserung der Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger ergibt.

Von besonderem Interesse sind dabei das technische Innovationspotenzial und im planerischen/infrastrukturellen Bereich die getroffenen positiven Abwägungen mit Bezug zum Klimaschutz. „Gute Praxis bei der Durchsetzung auf kommunaler beziehungsweise lokaler Ebene, sowie die dafür angewandten flankierenden Instrumente sollen gefunden und ausgezeichnet werden, denn wir möchten andere Kommunen zum Nachmachen bewegen", so der Minister.

Der Wettbewerb wurde in zwei Kategorien durchgeführt. Preisgelder von 15.500 Euro wurden verteilt. Die eine Kategorie umfasst Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern, die zweite Kategorie Kommunen mit weniger als 50.000 Einwohner. „Hierdurch wird den jeweiligen Randbedingungen der Kommunen Rechnung getragen, vor allem was die jeweils einsetzbaren Ressourcen betrifft", führte Dietzel weiter aus.

Den ersten Preis in der Kategorie „Kommunen mit weniger als 50.000 Einwohner" von 5.000 Euro erhält die Gemeinde Alheim, eine vergleichsweise kleine Gemeinde mit nur rund 5350 Einwohnern. Alheim setzt systematisch das im Leitbild der Gemeinde verbindlich verankerte Ziel um, 80 Prozent der in den Haushalten benötigten Energie aus erneuerbarer Energie zu erzeugen. „Besonders pfiffig ist das Projekt ‚Sonnenei' eines ortsansässigen Biogeflügelhofes, bei dem die im Freilaufbereich der Hühner vorhandenen, beweglichen Schutzhütten durch eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung herangezogen werden. Strom für 150 Haushalte wird so erzeugt", erläuterte der Minister.

Der mit 2.000 Euro dotierte zweite Preis wurde an die Gemeinde Wettenberg vergeben. Hier wird ein sehr ausgeklügeltes und komplexes Konzept zum Einsatz von erneuerbaren Energien mit einer Fülle von Einzelmaßnahmen verfolgt. Besonders bemerkenswert ist das Wettenberger „Bussi", eine kleine lokale Lösung für den Öffentlichen-Personen-Nah-Verkehr, bei dem Ortsteile, kommunale Einrichtungen und Gewerbegebiet miteinander verbunden sind.

Die mit je 500 Euro dotierten dritten Preise wurden an die Stadt Baunatal für das Projekt „Klima-Bonuspunkte für ein klimaeffizientes Bauen und Wohnen" und an die Stadt Bad Wildungen, unter anderem für das breit aufgestellte Programm mit den klimapolitischen Zielen und den festgelegten Maßnahmen verliehen. Hier ist die starke Verankerung in der Bürgerschaft hervorzuheben, was durch die breite Nachahmung erkennbar ist. Die Stadt Riedstadt erhielt ebenfalls einen dritten Preis. Hier unter anderem für Energiekonzepte für die Bauleitplanung. Das geht sogar bis hin zu einer Fernwärmesatzung. Die Bürgerschaft wird über den Energietisch Riedstadt unmittelbar eingebunden.

„Den ersten Preis der Kategorie ‚Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohner' von 5.000 Euro erhält die Stadt Frankfurt am Main. Ansprechen möchte ich hier nur eine der vielen Maßnahmen, die der Jury und auch mir besonders gelungen und nachahmenswert erscheint. Es handelt sich um den CARITEAM Energiesparservice. Arbeitslose Bürgerinnen und Bürger (Hartz IV-Empfänger) werden als Energieberater für Haushalte mit geringem Einkommen qualifiziert und bieten Beratungen an. Die Haushalte können jeweils eine Tonne CO2 pro Jahr einsparen und dabei noch rund 300 Euro pro Jahr an Kosten sparen. Wichtig ist die Erkenntnis, dass Klima schützendes Verhalten keine Frage der Größe des Geldbeutels, sondern eine Frage der richtigen Information zur richtigen Zeit ist", betonte Dietzel.

Der zweite Preis von 2.000 Euro geht an den Schwalm-Eder-Kreis. Dort erfolgt eine enge Verzahnung zwischen Energiesparen, Energieeffizienz und Bildung. Auch Schulen sind Energieverbraucher - hier wurde ein Austausch der Beleuchtung durchgeführt, indem 18.000 herkömmliche Lampen durch Energiesparlampen ersetzt wurden. Darüber hinaus gibt es einen Schulhausmeister-Energietreff im Landkreis, der eine Plattform zur Reduzierung des Energieverbrauchs beim Betrieb der Schulgebäude bietet. Schulen sind die Wissensvermittler an die nächste Generation - hier wird durch die 18 Umweltschulen des Landkreises die Basis für umweltgerechtes Verhalten gelegt. Die dritten Preise wurden aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in dieser Kategorie nicht vergeben.

„Es ist schon beeindruckend, mit welcher Fülle von Ideen und Lösungen sich die Hessischen Kommunen der Thematik annehmen. Daher wollen wir die Wettbewerbsbeiträge auch einem erweiterten Kreis von Interessierten zukommen lassen. Im Nachgang zur Preisverleihung am 11. Klimaschutzforum ist es vorgesehen, den Interntauftritt des Hessischen Umweltministerium um eine kurze Darstellung der Wettbewerbsbeiträge zu erweitern", so der Minister abschließend.

Das 11. Klimaschutzforum Hessen ist das jährliche Klimaschutz-Highlight des Landes Hessen. Informationen über den Klimaschutzwettbewerb und das Klimaschutzforum finden Sie
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Quelle: www.nh24.de

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