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Ulmer Schmierstofftage 2011 – Fachsymposium als Magnet

Vom 08. – 09.11. fanden die Ulmer Schmierstofftage in der Ulmer Messe statt.

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Das Fachsymposium wird in 3-jährigem Turnus des Ulmer Schmierstoffexperten Hermann Bantleon GmbH veranstaltet und fand bereits in der 13. Auflage statt. Experten und Interessierte aus Wirtschaft, Forschung und Industrie fanden sich zu diesem hochkarätigen Fachkongress ein. Die Tagung erfährt zunehmend internationalen Charakter, so konnte Bantleon Geschäftsführer Heribert Großmann in diesem Jahr rund 400 Gäste aus 19 verschiedenen Ländern begrüßen. Eine Simultanübersetzung ins Englische und Russische war gewährleistet. 

Ulmer Schmierstofftage 2011 – Fachsymposium als Magnet

Leistungsanforderungen und ein Blick über den Tellerrand

„Informativ, nachhaltig, innovativ, hochwertig oder begeisternd“, so lauteten Statements der Besucher der Ulmer Schmierstofftage 2011. Interessante Themen aus Automotive, Industrie, Arbeitsschutz, Umwelt- und Energiepolitik sorgten für ein rundum gelungenes Themenpaket. Gesplittet in Hauptprogramm und Rahmenprogramm. Gerhard Gaule, technischer Leiter im Hause Bantleon führte durch die Veranstaltung. Die Impulsvorträge von Herrn Holger Gassner (RWE Innogy) zum Thema  „Die Rolle der erneuerbaren Energien in der zukünftigen Energieversorgung“ und Herrn Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher (UNI Ulm) zum Thema „Welt mit Zukunft – Überleben im 21. Jahrhundert“ waren perfekte Einstiege in die jeweiligen Tagesprogramme. In beiden Vorträgen wurde das Dilemma aus steigender Bevölkerung und Verknappung der Ressourcen deutlich. Ergänzend hierzu stellte Herr Prof. Martin Müller (Uni Ulm) in seinem Vortrag mögliche nachhaltige Strategien für mittelständische Unternehmen vor und baute so eine Brücke in die Praxis. Wie nachhaltige Produktpolitik funktionieren kann, zeigte Herr Dr. Ivo Mersiowsky (DEKRA) mit seiner Ausführung zu einem geplanten DEKRA-Standard für nachhaltige Produktqualität am Beispiel Hochleistungshydrauliköle. Die DEKRA befindet sich in der Entwicklungsphase in engem Dialog mit der Industrie und Verbänden. Die Prüfkriterien umfassen hier technische und umweltrelevante Aspekte in Kombination und beinhalten somit weit mehr Anforderungen als die Vergaberichtlinien vieler Umweltzeichen. Welche hohen Leistungskriterien ein modernes Hochleistungshydrauliköle heutzutage erfüllen sollte  verdeutlichten die beiden Vorträge von Herrn Ralf Dreeke (Wahlers Forsttechnik) und Herrn Marco Sonderegger (Kaiser AG). Ralf Dreeke verwies hierbei auf sehr erfolgreiche Felderfahrung mit dem Hydraulikfluid AVIA Syntofluid PE-B in Ponsse Forstgeräten. “Das Produkt erfüllt Stand heute das von uns gewünschte Leistungsprofil,“ so der Geschäftsführer der Wahlers Forsttechnik GmbH. Zusätzlich sei seitens der Anwender ein Ansatz wie im DEKRA Vortrag geschildert durchaus gewünscht. Marco Sonderegger, Bereichsleiter Schreitbagger bei Kaiser berichtete dem Plenum von einem ganz speziellen Projekt. Hierbei schilderte er sehr anschaulich, wie ein Kaiser Schreitbagger den 2.500 Meter umfassenden Aufstieg auf den Berg Säntis zu seinem Einsatzort meisterte. Im Parallelprogramm zeigte Herr Dr. Ben Müller (Bantleon) mögliche Gefahren und Einflüsse von Hydraulikölen auf Umwelt und Umfeld auf. Den Schwenk in Richtung Motorentechnologie leitete die Präsentation von Herrn Erwin Leber (UNITI) ein. Er verwies auf kommende, bzw. aktuelle Spezifikationen und Anforderungen für moderne Motorenöle.

CEC-Test gültig und anwendbar

Herr Dr. Martin Völtz (CEC) stellte in seinem tagesschließenden Vortrag europäische Schmierstoffprüfverfahren und deren wohl-durchdachte Qualitäts-Koordination durch CEC-Überwachungsgremien vor. Hierbei ging er auch gezielt auf das neue, derzeit im der letzten Entwicklungsphase befindliche Prüfverfahren TDG-L-103 für biologisch abbaubare Schmierstoffe ein. Herr Dr. Völtz nutzte außerdem die Gelegenheit, immer wieder kursierenden Gerüchten und Behauptungen zu widersprechen, der verbreitete Test CEC-L-33-A-93 sei “obsolet“ oder gar ungültig. „Dieser Test ist nach wie vor gültig und anwendbar“, so Dr. Völtz.

Metallbearbeitungsprozesse und Peripherie

Der zweite Veranstaltungstag, war weitestgehend mit Themen aus der metallverarbeitenden Industrie gefüllt. Im Anschluss an Herrn Prof. Radermacher berichtete Herr Thorsten Flügge (Caterpillar) über das bei Caterpillar Motoren GmbH erfolgreich eingesetzte Korrosionsschutzkonzept. Das Konzept wurde Hand in Hand mit Bantleon erarbeitet und bringt Caterpillar eine hohe Prozesssicherheit bei der Konservierung von Motoren und Ersatzteilen. Die Vorträge von Herr Dr. Klaus Terveen (Bantleon) und Herrn Dr. Dirk Friedrich (Grindaix) zeigten zum Einen die Anforderungen und Neuerungen moderner Hochleistungskühlschmierstoffe, zum Anderen welchen KSS-Einsparpotentiale durch einen ganzheitlichen konstruktiven Ansatz vorhanden sind. Herr Dr. Stephan Baumgärtel (VSI) brachte mit seinem Vortrag zur GHS-Verordnung etwas Licht ins Dunkel und zeigte interessante Umsetzungsmöglichkeiten auf. In der Parallelveranstaltung drehte sich derweil alles rund um das Thema Oberflächentechnik und -beschaffenheit. Während Frau Dr. Katja Mannschreck (Dürr) energieeffiziente Reinigungsverfahren in der Metallbearbeitung vorstellte, berichtete Herr Albert Tietz (Jakob Schober) über prozesssichere VCI-Verpackungssysteme für den interkontinentalen Warenverkehr. In der Darstellung von Frau Claudia Wilhelm (Wieland) wurden spezielle Legierungen und Anwendungen spezifiziert, die als antimikrobielle Oberflächen erfolgreich eingesetzt werden. Den tagesschließenden Vortrag der Gesamtveranstaltung hielt Herr Dr. Heinz Kuppinger (AFS). Dr. Kuppinger erläuterte nachhaltig sinnvolle und effiziente Luftreinigungskonzepte für die Metallbearbeitung, gepaart mit zahlreichen Bildern aus der praktischen Umsetzung.           

Unter <link>ulmer-schmierstofftage@bantleon.de können gezielt Vorträge aus dem Tagungsband angefordert werden.

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