In der beruflichen Anwendung sind Sonderkraftstoffe für Kettensägen Pflicht. Und das nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten DACH-Bereich. Kein Wunder, denn herkömmliches Benzin, mit dem Kettensägen in den vergangenen Jahrzehnten betrieben wurden, weist ein großes Problem auf. „Aufgrund des Verbrennungsvorgangs im Zweitaktmotor kommt es zu sogenannten Spülverlusten, was bedeutet, dass sich ein nennenswerter Anteil unverbrannten Kraftstoffs im Abgas befindet“, berichtet Frauke Brieger, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Zusätzlich dazu sind Anwender aufgrund des nahen Auspuffs der Kettensäge einer hohen Abgasbelastung und somit auch dem unverbrannten Kraftstoff ausgesetzt. Verwenden Benutzer hier benzolhaltige Kraftstoffe – wie reguläres Motorenbenzin – führt dies zu einer ernstzunehmenden Gesundheitsgefährdung, da Benzol als hoch krebserregend gilt. Doch auch kurzfristigere Konsequenzen können die Folge sein: So klagten viele Forstarbeiter und sonstige Kettensägen-Anwender in der Vergangenheit über gesundheitliche Probleme, von Kopf- oder Halsschmerzen bis zu Müdigkeit oder Konzentrationsproblemen.