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TECHNIKBERICHT HOCHSILOS Sichere Salzlagerung für den Winterdienst

Spätestens, wenn die kalte Jahreszeit wieder anfängt, wird der Nutzen von Silos offenbar. Für den modernen Winterdienst sind die praktischen Türme fast schon unverzichtbar. Damit lässt sich Schüttgut platzsparend lagern – was bei den meisten eher beengten Bauhöfen von Vorteil ist – und mittels Ausschüttfunktion schnell in Streuer oder Sole-Anlage leiten. Welche Wahlmöglichkeiten Bauhofleiter hier haben, hat Bauhof-online.de zusammengefasst.

Lesedauer: min | Bildquelle: Bock; Holten; Blumer Lehmann; Reich
Von: Tim Knott

Der Trend geht zum Hochsilo – so kann die Nachfrage im Silobereich zusammengefasst werden. Natürlich haben Bauhöfe und Kommunalunternehmen auch eine Salzhalle auf Gelände, aber wenn es um praktische und zeitsparende Befüllung geht, haben die Silotürme einige Vorteile. Um den individuellen Bedürfnissen jedes Betriebsleiters entgegenzukommen, gibt es Silos in zahlreichen Größen. Alle Volumina und Maße können nach Kundenwunsch angepasst werden. Dabei reicht das Spektrum von fünf bis 600 oder sogar 900 m3. Dabei bieten die Hersteller auch oftmals einiges an Spielraum, was die lichte Durchfahrtshöhe angeht, um Platz für die verschiedensten Fahrzeuge zu lassen. Zur besseren Verteilung des Streuguts über das Stadtgebiet bieten viele Hersteller wie z.B. die Bock Silosysteme GmbH mobile Silos. Aufgrund der kompakten Maße können die leichten Konstruktionen verhältnismäßig flexibel in der Stadt verteilt werden. Sie verfügen oftmals über ein Volumen bis zu 30 m3 und werden gewichtet auf festem Untergrund aufgestellt. Für größere Lösungen wird ein Fundament benötigt.

Die Frage der Materialwahl

Bei der Konstruktion setzen Hersteller auf verschiedene Materialien. So nutzt die Holten GmbH & Co. KG u.a. Holz für ihre Silos. Besonders betont der Hersteller die minimale Wärmeleitfähigkeit, was Holz zum perfekten Isolator mache. In der Tat heizt sich Holz in der Sonne nicht so sehr auf wie andere Werkstoffe. So entstehen weder Kondenswasser noch Auslaufprobleme durch Klumpenbildung. Ein weiterer Vorteil des Werkstoffes sei die hohe Salzverträglichkeit, wodurch eingelagertes Streusalz während der gesamten Lagerzeit konservierend auf das Holz einwirke und einen natürlichen lebensverlängernden Effekt erziele, so die Holten-Unternehmenszentrale. Der Hersteller spricht bei Holzsilos von einer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren.

Demgegenüber steht der glasfaserverstärkte Kunststoff (GFK), wie ihn die Kunststoffverarbeitung Reich GmbH bei ihren Silos einsetzt. Dieser bietet ein relativ geringes Eigengewicht, Korrosionsbeständigkeit und eine lange Haltbarkeit bei einer hohen Festigkeit. GFK-Salzsilos haben ebenfalls einen hohen Isolationswert und sind daher weitgehend unempfindlich gegen Kondensationsnässe. Die Reich GmbH betont aufgrund der hohen Alterungsbeständigkeit einen minimalen Wartungsaufwand bei dem Kunststoff. Im Vergleich mit Holzkonstruktionen bieten GFK-Silos einen schnellen Aufbau, da das Silo komplett verschickt werden kann und nicht wie bei Holz in der Werkstatt vormontiert und dann vor Ort zusammengesetzt wird.

Ebenfalls sind Silos aus emailliertem Stahlblech oder Edelstahl möglich. Um hier einen adäquaten Korrosionsschutz zu gewährleisten, bieten manche Hersteller eine optionale Innenbeschichtung aus hoch abriebfestem Epoxidharz. Die Silostützen sind meist aus feuerverzinktem Stahl oder Holz.

Befüllung und Leerung

Bei mobilen Silos gestaltet sich die Befüllung mit Streusalz relativ einfach. So verfügen diese oftmals über ein manuelles Klappdach und können entweder mittels Lkw-Kran, Radlader oder Stapler unkompliziert befüllt werden. Alle größeren Siloanlagen lassen sich mit einer Befüll-Leitung erwerben, über die Silo-Lkw das Streugut pneumatisch in den Aufbewahrungsort befördern können. Die Leerung erfolgt fast immer über die praktische Unterfahrbrücke, durch die die Streufahrzeuge direkt befüllt werden können. Hier bieten die Hersteller entweder manuelle Öffnungs- und Schließmechanismen oder elektronische. So bietet z.B. die Blumer Lehmann
Erlenhof AG
drei Optionen, um den Schließmechanismus zu regeln: Die Halbautomatikfunktion gibt die Schieberstange nur nach einer Transponderkennung frei, während die eigentliche Öffnung manuell erfolgt. Mit Vollautomatik lässt sich die gewünschte Salzmenge automatisch ausgeben. Dagegen können Maschinenbediener mit Topautomatik die gewünschte Salzmenge von einem Bildschirm im Auto je nach Bedarf anfordern, und dies ohne Anmeldungen bei Dritten. Abgesehen davon sind oftmals auch Silos mit Förderschneckenaustrag möglich, was im Winterdienst allerdings nicht so oft Anwendung findet.

Die Vielzahl der Optionen verdeutlicht, dass es oftmals keine standardisierte Lösung für alle Betriebe geben kann. Stattdessen müssen Betriebsleiter in Absprache mit den Herstellern das geeignete Konzept für ihren Betrieb finden, was die benötigten Volumina und Ausgabemechanismen angeht. Und dann kann der nächste Winter kommen.

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