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SVLFG: Forstschlepper machen die Arbeit sicherer

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Die Gemeinde Üchtelhausen hat die Zeichen der Zeit erkannt: Im vergangenen Sommer wurde ein Forstschlepper mit funkferngesteuerter Seilwinde für die Waldarbeiter angeschafft. Denn: „Arbeitssicherheit geht vor“, so die einhellige Meinung im Gemeinderat. Mit der seilwindenunterstützten Fällung lassen sich auch dürre Bäume sicher zu Boden bringen. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) begrüße das verantwortungsbewusste Vorgehen der Gemeinde, geht aus der Pressemitteilung hervor.

Bürgermeister Johannes Grebner kennt sich aus mit der Waldarbeit. Er hat selbst Kurse an der Waldbauernschule Kehlheim absolviert und weiß: Werden dürre Bäume gefällt, verhaken sie sich oft im Kronenraum. Genau diese Situation sei in den vergangenen Monaten vermehrt aufgetreten. Denn im Landkreis Schweinfurt leiden die Wälder wie fast überall in Deutschland unter der anhaltenden Trockenheit. „Wir haben sehr viele Trockenschäden. Buchen, Birken und Kiefern leiden extrem“, bedauert Grebner die Situation. Aufgrund des Borkenkäferbefalls gebe es außerdem kaum noch gesunde Fichten im gemeindlichen Wald, und zu allem Überfluss vernichte das Eschentriebsterben den Bestand an Eschen.

Dürre Bäume besonders gefährlich

Bislang mussten die Waldarbeiter der Kommune die dürren Bäume mit Kronenkontakt zu Nachbarbäumen mit einem Greifzug manuell herunterziehen. „Eine richtige Plagerei“, sagt der bei der Gemeinde beschäftigte Forstwirt Gerd Geiß. Diese mühevolle und langwierige Arbeit erledige jetzt der Forstschlepper mit Seilwinde im Handumdrehen und zudem auch noch sicherer. Vor dem Kauf des Schleppers war die Alternative zum Greifzug bislang, einen externen Holzrücker zu beauftragen. „Aber die Lohnunternehmer haben auch nicht immer sofort Zeit“, so Geiß. Dann blieb der Baum zunächst hängen. In diesem Bereich könne jedoch wegen der Gefahr nicht weitergearbeitet werden. Würden solche „Hänger“ nicht zu Fall gebracht, weil dazu die Technik fehlt, müsse der Gefahrenbereich um den Baum zumindest gekennzeichnet werden. Geiß weiß jedoch: „Bei uns sind oft Wanderer und Radfahrer im Gemeindewald unterwegs, die sich leider nicht immer an Absperrungen halten.“ Die drohende Gefahr solcher hängengebliebenen Bäume – auch für die Waldbesucher – bereitete der Gemeinde immer wieder Sorge.

Beratung durch die SVLFG

Bereits vor einiger Zeit hatte der für die Region zuständige SVLFG-Präventionsmitarbeiter, Wolfgang Brosche, die Gemeinde dahingehend beraten, einen Forstschlepper mit Seilwinde anzuschaffen. Er ist Forsttechniker und berät zur sicheren Waldarbeit. Brosche kennt die Waldfläche der Gemeinde und kann abschätzen, welche Arbeit von Geiß und seinen Kollegen tagtäglich geleistet wird. „Die Anschaffung eines Forstschleppers war eine sehr gute Entscheidung zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und der Arbeitsbedingungen unserer Beschäftigten“, begrüßt er die Entscheidung der Gemeindeverantwortlichen. Der Schlepper verfügt über die für die Waldarbeit notwendige Forstausrüstung. Zusätzlich ist eine Kippsicherung eingebaut, die ständig die Längs- und Querneigung des Traktors beim Rücken der Stämme überwacht. „Rechtzeitig bevor das Fahrzeug bei Rückearbeiten in eine gefährliche Neigung kommen könnte, greift die Kippsicherung ein und verhindert, dass der Schlepper umstürzt, indem der Seileinzug der Winde rechtzeitig gestoppt wird“, erklärt Brosche die wichtige Zusatzausstattung.

Forstschlepper laufend im Einsatz

Die Investition in einen modernen Forstschlepper habe sich laut Bürgermeister Grebner schon jetzt „mehr als gelohnt“, ist der Mitteilung im Weiteren zu entnehmen. Das Sicherheitsplus für die Waldarbeiter sei unbezahlbar. Zusätzlich könnten sie jetzt wesentlich flexibler, zielgerichteter und daher auch wirtschaftlicher arbeiten. Seit vergangenem September setzten Gerd Geiß und sein Kollege Manfred Nicklaus sowie Forsttechniker Christian Fischer das Fahrzeug zur Bewirtschaftung des rund 500 Hektar großen Gemeindewaldes laufend ein. Sie seien sehr zufrieden: „Das unverzügliche Abziehen aufgehängter Bäume mit der Seilwinde ermöglicht uns einen reibungslosen Arbeitsablauf“, sagt Geiß. Er ergänzt: „Ich arbeite mit einem besseren Gefühl, weil ich weiß, dass ich mit dem Schlepper und der Seilwinde jede Situation im Griff habe. Ich fühle mich viel sicherer.“ Er sei zudem froh, dass dem Auszubildenden nun auch der Umgang mit dem Forstschlepper beigebracht werden könne. Schlepper und Forstseilwinde kämen auch nicht nur zum Abziehen von Hängern zum Einsatz.

„Wenn wir bei der Baumansprache sehen, dass ein Baum bei der Fällung Schwierigkeiten machen könnte, fällen wir ihn von vorneherein seilwindenunterstützt“, sagt er.


Weiterbildung angeregt

Gerd Geiß blickt auf mehr als 30 Jahre Berufserfahrung zurück. Um mit seinen Kenntnissen immer auf der Höhe der Zeit zu sein, frische er seine Fachkunde regelmäßig in Kursen auf. So habe er auch an einem Seilwindenkurs teilgenommen. Bürgermeister Grebner befürworte es laut Mitteilung uneingeschränkt, wenn die Waldarbeiter sich informierten und weiterbildeten. Er und Geiß seien sich einig: Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Die Waldarbeiter seien angehalten, mindestens einmal pro Jahr an einer beruflichen Weiterbildung teilzunehmen. „Man lernt immer etwas dazu. Die Arbeitsverfahren werden sicherer, und es gibt immer wieder neue Techniken. Dazu kommt der Austausch mit den Berufskollegen, der ebenfalls sehr wichtig ist“, sagt Geiß. Er wolle vor allem auch sein so erworbenes Wissen weitergeben und den Auszubildenden immer die neuesten und sichersten Arbeitsweisen beibringen. So profitiere immer das ganze Team, heißt es abschließend.

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