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Steyr-Event: Schneefräsen mit über 300 PS in 2.500 Metern Höhe

Rund 400 Gäste folgten der Einladung des österreichischen Traktorenherstellers an den Großglockner. In Kombination mit den unterschiedlichsten Anbaugeräten für Sommer- und Winterdienst zeigte vom Steyr Kompakt bis zum CVT die ganze Produktpalette ihr Können

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Von: Jessica Gsell

Will ein Hersteller seine kommunalen Produkte für den Winterdienst demonstrieren, eignen sich dafür bekanntermaßen die Wintermonate sehr gut. Es sei denn, er legt den Termin auf das Frühlingsende. Um dann noch einen Platz zu finden, an dem genügend Schnee zum Vorführen der Maschinen liegt, muss er hoch hinaus. Der österreichische Traktorenhersteller Steyr entschied sich für Letzteres und verlegte sein Kommunalevent in diesem Jahr an den Großglockner in 2.500 Metern Höhe. Auf Österreichs höchstem Berg bekamen rund 400 geladene Gäste zehn Kommunaltraktoren von Steyr, in den Leistungsklassen zwischen 56 und 300 PS, mit den unterschiedlichsten Anbaugeräten für den Winterdienst zu sehen. Der Ort für die Präsentation war dabei nicht zufällig gewählt: Tal und Berggipfel verbindet eine insgesamt 48 km lange Passstraße. Um diese im Mai freigeben zu können, fräsen hier eigens konstruierte Rotationspflüge im Frühjahr durch große Mengen von Schnee – mit dabei sind jedes Jahr auch immer Traktoren von Steyr.

Schon die Fahrt hoch zur Maschinen-Präsentation ist ein einzigartiges Erlebnis, da die Passstraße einen herrlichen Blick auf die Bergwelt der Hohen Tauern ermöglicht. Es dauert nicht lange, da taucht entlang der Fahrbahn recht und links der erste Schnee auf. Oben angekommen warten die zehn Steyr-Traktoren bereits ungeduldig auf ihren großen Auftritt. Der Reihe nach zeigen die Maschinen auf einer schneebedeckten Fahrbahn ihr Können als Winterdienstfahrzeuge. Den Anfang macht ein Steyr Multi 4120 mit Schneepflug und Anbau-Streuer von Hydrac. Es folgt die komplette Produktpalette an Kommunaltraktoren, darunter unter anderem ein 6165 CVT, ein 4115 Profi CVT sowie ein 4105 Kompakt. Die Anbaugeräte an den Steyr-Maschinen reichen dabei vom Hydrac-Sortiment – bestehend aus Anbau-Streuern, Frontladern, Schneeschildern und -pflügen – bis hin zum Produktangebot von Kahlbacher, das Schneefräsen, Anbau-Streuer und Schneepflüge umfasst. Mit einem Anbau-Schneekehrgerät von Kahlbacher stellte der Steyr 6165 CVT seine Leistungsfähigkeit im Bereich Winterdienst unter Beweis.

Steyr 6300 Terrus CVT wirft Schnee meterweit über Zuschauer

Besonders viel Aufmerksamkeit erhält die letzte Maschine im Bunde: ein Steyr 6300 Terrus CVT. Ausgestattet mit einer Schneefräse von Kahlbacher wirft der Traktor, mit einer maximalen Leistung von 313 PS, den Schnee meterweit über die Zuschauer. Doch auch der Steyr Profi zeigt zum ersten Mal der Öffentlichkeit, was sich Neues unter seiner Haube versteckt, nämlich ein S-Control-8-Getriebe. Laut dem österreichischen Traktorenhersteller werde hier, mit einem Kraftstoffverbrauch von 258 g/kWh, eine neue Messlatte in seiner Klasse gesetzt. Mit dem 8-fach Lastschaltgetriebe stehen dem Fahrer insgesamt 24 Gänge mit drei Gruppen zur Verfügung – sowohl vorwärts als auch rückwärts. Dazu kommen Automatikfunktionen, die den Traktor zum einen effizienter arbeiten lassen, zum anderen den Fahrkomfort erhöhen sollen. Diese Neuerung brachte dem Steyr Profi die Auszeichnung „Traktor des Jahres 2018“ ein. Im Anschluss an die Maschinen-Präsentation haben die Besucher noch die Möglichkeit, sich selbst einmal hinter das Steuer eines Steyr-Traktors zu setzen und die letzten Überreste des Schnees beiseite zu schaffen.

Vor der Ride & Drive Session am Großglockner bekommen die geladenen Gäste erst einmal einen umfassenden Einblick in das Unternehmen Steyr. Von Christian Huber, Vice President Global Tractor Produkt Management, erfahren sie, dass das komplette Design von Steyr sowie neue Entwicklungen allesamt aus dem Werk in St. Valentin stammt und die Maschinen des österreichischen Herstellers in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, Polen, Italien, Slowenien, Schweiz, Belgien, den Niederlanden oder auch Osteuropa, vertreten sind. Einer der wichtigsten Entwicklungsschritte in der Geschichte des Unternehmens, das vergangenes Jahr seinen 70. Geburtstag feierte, war die Eingliederung von Steyr in die CNH Industrial Gruppe. Wie umfangreich auch im Kommunalbereich die Einsatzgebiete der Steyr-Traktoren sind, macht gleich danach David Schimpelsberger, Product Marketing Manager EMEA, deutlich. Neben dem Winterdienst werden die Maschinen unter anderem für Tätigkeiten in der Grünflächenpflege, auf Baustellen oder auch im Forstbereich eingesetzt. Zudem hebt Schimpelsberger in seinem Vortrag noch einmal die zahlreichen Neuerungen hervor, die sich quer durch die gesamte Produktpalette ziehen. In der Kompakt-Baureihe gibt es die Modelle 4095, 4105 und 4115 nun auch als Heavy-Duty-Version (HD) mit verstärkten Achsen, einer breiteren Spur sowie einer höheren Zuladung. Neu beim Multi ist dagegen die Funktion S-Stop. Hier muss der Fahrer nur noch auf die Bremse steigen, während der Traktor völlig selbständig auskuppelt. Wird die Bremse wieder losgelassen, kuppelt der Multi erneut ein. Mit dem neuen Quick Turn II beim Steyr CVT kann die Lenkübersetzung angepasst werden. So braucht der Fahrer beispielsweise beim Wenden in Sackgassen ab sofort viel weniger Lenkradumdrehungen. Den Terrus CVT hingegen gibt es jetzt auch als 250-PS-starkes Einstiegsmodell 6250 Terrus CVT. Neben den Vertretern von Steyr ist mit Christian Reisl auch ein Mitglied von Magirus Lohr – die ebenfalls CNH Industrial angehören – anwesend. Und es gibt auch prominenten Besuch: Der ehemalige österreichische Skispringer Hubert Neuper berichtet unter anderem vom Skiflug Weltcup im Januar dieses Jahres am Kulm. Bei diesem Sportevent kamen auch Steyr-Traktoren zum Einsatz: Die Maschinen sorgten um die größte Naturflugschanze herum für Sicherheit auf den Wegen und Zufahrtsstraßen.

Steyr Profi und Multi sehr beliebt im Kommunalbereich

Während die Kombination aus Schnee und Sonnenschein das perfekte Wetter für eine Winterdienstvorführung bot, sieht das am darauffolgenden Tag bei der Präsentation der Mäh- und Sommerdiensttechnik ganz anders aus. Da es in Strömen regnet, wird der zweite Teil des Kommunalevents kurzfristig ans Multihaus nach Fusch an der Großglocknerstraße verlegt. Hier demonstrieren vier Maschinen von Steyr samt Anbaugeräte ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten während der warmen Jahreszeit. Darunter befindet sich ein Steyr Multi 4120 mit einem Steyr 3720 SA Frontlader, der sich mühelos, ohne dass der Fahrer dafür aussteigen muss, an den Traktor andocken lässt, sowie ein Steyr CVT 6150 mit der Dücker Mähkombination MK 25 – einer Kombination aus Auslege- und Randstreifenmäher. Mit dieser Einheit ist es möglich, zwei Arbeitsschritte gleichzeitig zu erledigen. Eine Spezialanfertigung des österreichischen Herstellers zeigt einen UNA 500 Mähausleger von Dücker an einem Steyr 4125 Profi CVT. Auch eine Anbau-Kehrmaschine von Hydrac ist vertreten.

Im Kommunalbereich besonders beliebt unter den Steyr-Traktoren ist der Profi, verrät David Schimpelsberger. „Durch sein CVT-Getriebe fährt er stufenlos. Außerdem ist der Profi zwar eine kompakte Maschine, welche aber für hohe Zuladungen von Anbaugeräten konzipiert ist“, nennt Schimpelsberger einige Vorteile der Maschine. Neben dem Profi sei vor allem auch der Multi ein gern gesehener Traktor für Kommunaleinsätze. „Ganz klar wegen seiner Kompaktheit und Flexibilität“, weiß der Produktmanager. Doch egal welche Baureihe – mit einem Steyr-Traktor hätten kommunale Kunden stets eine „Ganz-Jahres-Maschine“. Dank des serienmäßigen Kommunalrahmens mit EURO-III-System-Adapter ist ein Wechsel der unterschiedlichsten Anbaugeräte am Traktor einfach und schnell möglich, erklärt Schimpelsberger. Zwar lassen sich durch die einheitliche Schnittstelle die Anbaugeräte verschiedenster Hersteller anbringen. Die Unternehmen, mit denen Steyr jedoch eng zusammenarbeitet, werden bereits während der Entwicklungsphase mit einbezogen.

Text/Bilder: JG – Redaktion Bauhof-online.de


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