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STADT HEIDENHEIM AN DER BRENZ GPS und Telematik im Winterdienst

Nach bisherigem Verständnis sind die Vorteile des Einsatzes von GPS oder Telematik im Winterdienst schnell erklärt. Automatisiert unterstützt die Technologie Betriebe bei der Erfassung gerichtsverwertbarer Daten. Die Einsätze müssen nicht mehr zeitaufwendig von jedem Fahrer handschriftlich dokumentiert und anschließend zehn Jahre lang in Ordnern archiviert werden. Zwischenzeitlich kann man diese Technik aber auch bereits viel umfassender einsetzen. Experte Benjamin Beck, Geschäftsbereichsleiter Werkstätten, Straßen- und Gebäudeinstandhaltung der Stadt Heidenheim an der Brenz, hat sich auf Bauhof-online.de mit dem Thema beschäftigt.

Lesedauer: min | Bildquelle: Benjamin Beck
Von: Benjamin Beck

Durch Anzeigen des Live-Standortes fällt die Disposition der im Einsatz befindlichen Fahrzeuge deutlich leichter. Auf einer Karte sieht die Einsatzleitung, wo sich welches davon befindet. Anhand dieser Informationen kann sie das tatsächlich nächste Fahrzeug zur Einsatzstelle leiten. Bis dato war ein „Blindflug“ normal, was logischerweise in einigen Fällen zu falschen Dispositionen und damit längeren Einsätzen führte. Solche Einsätze waren nämlich erst nach dem Einsatz mit der Datenübertragung in der Garage sichtbar.

Mögliche Einsatzbereiche

Durch Ausstattung des Führerhauses mit einem Tablet können die verschiedenen Fahrzeuge durch den Bezirk geleitet werden – ähnlich wie bei einer Navigations-Software. Neben der Anzeige und der Sprachausgabe zur konkreten Navigation lassen sich auch Informationen wie „Streuen“, „Pflug heben oder senken“ oder freie Texte ausgeben.

Durch einen Sensor am Fahrzeug kann vorne gemessen und hinten automatisiert die richtige Streu-Menge ausgegeben werden. Diese Technik gibt es bereits seit einigen Jahren, allerdings leider nicht von allen Streu-Automaten-Herstellern.

Hierzu folgender Innovations-Gedanke: Wenn der Streuer bereits seine Menge automatisiert ausgeben kann und das Fahrzeug weiß, wo es ist, weshalb versucht man dann nicht, diese beiden Informationen zu vereinen, und gibt künftig die Streu-Menge und -Breite vollautomatisiert und GPS-gesteuert aus? Damit könnte der Automat beim Erreichen einer mehrspurigen Straße selbstständig breiter stellen, damit den Mitarbeitenden entlasten und für mehr Winterdienst-Qualität sorgen.

Was so simpel klingt, ist auch hier in der Ausgestaltung nicht immer einfach. Betroffene Hersteller wollen einen Eingriff in die Daten nur ungern akzeptieren. Hier leistet die Stadt gerade noch Vermittlungs- und Aufklärungsarbeit.


Sensorik in Streugut-Silos

Insbesondere in Bezug auf Effizienz, Sicherheit und Ressourcen-Management können Sensoren in Silos für Streugut verschiedene Vorteile bieten. Hier sind einige der Haupt-Vorteile:

Automatisierte Überwachung: Sensoren in Streugut-Silos ermöglichen eine kontinuierliche und automatisierte Überwachung des Füllstands. Dies hilft dabei, den aktuellen Zustand des Guts genau zu kennen, sodass rechtzeitig Nachschub bereitgestellt werden kann, um Engpässe zu vermeiden.

Effiziente Ressourcennutzung: Durch die genaue Überwachung des Streuguts lassen sich Ressourcen wie Salz oder Splitt effizienter nutzen. Übermäßige Lagerbestände können vermieden werden, und die Verwendung kann besser auf die tatsächlichen Bedürfnisse abgestimmt werden.

Sicherheitsaspekte: Die genaue Überwachung der Silos trägt zur Sicherheit bei, indem sie sicherstellt, dass ausreichend Streugut für den Einsatz bei winterlichen Bedingungen verfügbar ist. Dies ist besonders wichtig in Verkehrsbereichen, in denen Sicherheit eine hohe Priorität hat. Hier meldet die Sensorik auch, wenn auf einmal der Füllstand rapide sinkt. So erlebt hat die Stadt das bei einem Salz-Silo im Sommer. So wurde man auf einen Vandalismus-Schaden aufmerksam und konnte das Material schnell sichern und die Polizei hinzuziehen.

Weitere Vorteile

Kostenersparnis: Durch die optimierte Nutzung von Streugut und die Reduzierung von Über-Beständen können Betriebskosten gesenkt werden.

Umweltaspekte: Effizientere Streu-Maßnahmen können auch positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, indem ein unnötiger Einsatz von Ressourcen minimiert wird. Erst recht, wenn man gegebenenfalls mit weniger Lieferungen auskommt.

Insgesamt tragen Sensoren in Streugut-Silos dazu bei, den Betrieb effizienter, sicherer und kosteneffektiver zu gestalten. Heidenheim hat einen Anbieter gefunden, der Geräte liefert, die selbst eingebaut werden können (Stichwort: „Plug-and-Play“). Sie kommunizieren so niederschwellig wie möglich über das Handynetz, damit die Batterie geschont wird. Bei Standorten mit Stromanschluss kann man den Sensor auch mit einer Festspannung versorgen.

Eine dazugehörige Online-Plattform zeigt den jeweiligen Füllstand der einzelnen Silos mit entsprechender Historie an. Anhand einer speziell entwickelten Formel wird der Füllstand berechnet. Dies beugt einer Falschaussage aufgrund der Kegel-Schüttung (positiver Kegel bei frischer Füllung, negativer Kegel nach Entnahme) vor.

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Sensorik in Soletanks

Das System konnte in Heidenheim auch zügig realisiert werden. Nachdem der Einbau-Ort bestimmt und eine Halterung montiert war, konnte der Sensor eingebaut werden. Die Eichung ist hier deutlich einfacher als bei den Feststoffen. Man muss lediglich den Leer- und Voll-Zustand einmal messen und mit dem Sensor im System fest verknüpfen. Ab diesem Zeitpunkt kann der Sole-Tank-Bestand am Monitor statt am Tank selbst abgelesen werden.

Die hier dargestellten Einsatz-Möglichkeiten sind sicherlich erst ein kleiner Anfang, nur die „Spitze des Eisbergs“. Anwendungen sind sicherlich noch viel umfangreicher möglich als heute vorstellbar. In den Projekten wurde immer wieder festgestellt, dass die Ideen für Programmierer und Hardware-Hersteller meist keine riesigen Herausforderungen darstellen. Für den künftigen Nutzer dürften die folgenden Fragestellungen die größten Herausforderungen darstellen:

  • Wo werden die Daten (sicher) gespeichert?
  • Wer ist der Inhaber der Daten?
  • Wie werden die Daten vom Sensor bis zum Server kommuniziert?
  • Wie werden die Daten vom Server zur Anzeige transferiert?
  • Wie funktioniert die Organisation, wenn doch mal die Technik ausfällt?

Nicht umsonst sagt man schon heute, dass Daten das neue Gold der Zukunft sein werden. Natürlich muss der Betrieb aber auch berücksichtigen, dass es Mitarbeitende braucht, die sich darum kümmern. Wie überall üblich fällt die Technik auch mal aus oder benötigt eine geringfügige Wartung. Für alles eine externe Firma zu konsultieren kann schnell ins Geld gehen und könnte den Nutzen in den Hintergrund stellen, da hohe Unterhaltungskosten entstehen.

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