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Stadt als Ganzes sehen – Rostocker Gehweg Reinigung rüstet auf

Gut 100 Mitarbeiter beseitigen bei der „Rostocker Gehweg Reinigung“ Schmutz und Schnee in der Hansestadt. Neue Kunden bindet der Dienstleister relativ einfach in sein bestehendes Netz ein. Vor kurzem wurden die Touren komplett neu strukturiert und dafür auch der Fuhrpark erweitert.

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Von: Tobias Meyer

Die Rostocker Gehweg Reinigung (RGR) ist in der Hansestadt bereits eine handfeste Institution: Gegründet hat sie Frank Bose 1992, sprich nächstes Frühjahr wird das 30-jährige Bestehen gefeiert. Inzwischen beschäftigt die Firma um die 100 Mitarbeiter, die neben dem namensgebenden Servicebereich auch Winterdienst und Grünpflege erledigen. „Speziell im Winterdienst hat sich in den letzten 20 Jahren sehr viel getan: Früher wurde der Schnee vielerorts noch manuell geschippt, was körperlich natürlich sehr anstrengend war. Daher haben wir hier stetig investiert, um unsere Mitarbeiter zu entlasten“, sagt Senior-Chef Frank Bose. Ihm sei es wichtig, dass der Mitarbeiter nicht nur monetäre Anreize für diesen Job erhält, sondern auch aufgrund eines bequemen Arbeitsplatzes.


Touren neu strukturiert

Boses Philosophie beruht darauf, nicht einzelne Aufträge, sondern die Stadt als Ganzes zu betrachten: In jedem Viertel gibt es verschiedene Touren, die relativ einfach um neue Kunden ergänzt werden können. Kommt also ein weiterer Supermarktparkplatz oder ein Wohnblock dazu, sind selten große Anfahrtswege nötig, da irgendwo sowieso schon ein Fahrzeug arbeitet. Das hat Vorteile beim möglichen Preis, da die günstigere Anfahrt auch an den Kunden weitergegeben wird. Nach einigen Jahren war es nun nötig geworden, die etwas wild gewachsenen Touren – die teilweise auch mehrere, verschieden große Fahrzeuge und manuelle Schaufelarbeiter benötigten – komplett neu zu strukturieren.

„Wir sind das bewusst direkt nach dem letzten Winter angegangen, da dann noch alle Eindrücke und Erfahrungen im Kopf waren. Hätten wir das erst im Sommer gemacht, wäre die Dringlichkeit bereits nicht mehr so stark im Kopf gewesen“, ist sich Bose sicher. Dabei habe man aber nicht einfach nur die bestehende Arbeitskraft neu sortiert, sondern von Grund auf auch mit neuen Maschinen geplant. Daher kamen kürzlich elf neue Kärcher-Maschinen zur Rostocker Gehwegreinigung, um dort künftig mit weniger Menschen mehr schaffen zu können. „Wir wollen zudem auch schneller werden und nicht erst nachts den Schnee von morgens um acht wegräumen“, sagt Bose.

Kompakte Maße als Vorgabe für die neue Flotte

Insgesamt hat er acht MIC 26, zwei MIC 35 und eine Holder-Maschine geordert, um in jedem Stadtteil die passenden Maschine parat zu haben. „In Berlin sind die Gehwege alle sehr breit, hier bei uns aber ist alles eher schmal gebaut. Und wenn doch einer etwas breiter ist, wird zur Hälfte drauf geparkt. Die Realität ist immer, was man nachts sieht und nicht was in irgendeinem Plan eingezeichnet ist“, weiß Bose aus Erfahrung. „Wenn ich dann ein langes, wuchtiges Fahrzeug habe, das da gerade eben so durch passt, lassen es die Mitarbeiter meist dennoch sein, um nichts kaputt zu machen.“ Daher waren die Hauptkriterien der neuen Flotte möglichst kompakte Maße und eine hohe Wendigkeit.

Für schmale Gehwege ist vor allem die MIC 26C Adv. mit ihrer Außenbreite von 105,2 cm prädestiniert. Auch die 35 PS-starke MIC 35 ist nur gute zwei Zentimeter breiter. Die Holder X45i wird im Sommer zudem auch als Kehrmaschine genutzt. „Wir versuchen im Unternehmen möglichst wenig Maschinen bzw. Hersteller zu mischen, da es einerseits einfach für die Mitarbeiter ist, immer auf den gleichen Geräten zu arbeiten. Andererseits muss sich unser hauseigenes Werkstattteam dann nicht mit den technischen Eigenheiten zig unterschiedlicher Maschinen auseinandersetzen“, erklärt Bose.

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Haus- und Hofreinigungsspezialist von Hansa Rostock

Außerdem hat er im letzten Jahr auch zwei neue Unimogs angeschafft, die für den Winterdienst im Überseehafen eingeteilt sind, sowie zwei neue Traktoren für das Räumen von Gemeindestraßen. Denn das Kundenportfolio der RGR ist sehr vielseitig: Neben der Stadt und Gemeinden im Umland gehören Wohnungsgesellschaften, Hausverwaltungen und Privatkunden, Supermärkte, Industrieanlagen, Hafen und Tanklager, der Zoo, der Strand von Warnemünde, Kliniken im Umkreis und der Traditionsverein Hansa Rostock dazu. Auf den Fußballclub als Kunden ist Bose besonders stolz, da er dort als Haus- und Hofreinigungsspezialist gesehen wird. Dabei stellt seine Firma auch das durch Corona notwendige Hygieneteam, welches nach dem Spiel das Stadion porentief rein säubert. „Da reinzukommen war nicht ganz einfach, denn dort basiert viel auf Vertrauen, das man sich erst erarbeiten muss“, sagt Bose.

Durch die Reinigung und Grünpflege im Sommer und den großflächigen Winterdienst können die Mitarbeiter ganzjährig beschäftigt bleiben. Das bietet einerseits Sicherheit für die Arbeitnehmer und erleichtert Bose die Planung, da er ein zuverlässiges Team im Rücken hat. „Außerdem arbeitet ein fest für eine Tour eingeteilter Mitarbeiter effizienter, als wenn sich jeden Tag ein neuer irgendwo zurechtfinden muss“, weiß der Geschäftsführer. Viele Kunden buchen zudem ein ganzjähriges Gesamtpaket aus Grünpflege und Winterdienst – die Maßnahmen sind aber auch einzeln zu haben. Dadurch entsteht manchmal ein Ungleichgewicht durch eine höhere Auftragslast im Winter, die dann durch einzelne Sommeraufträge wie etwa die Reinigung der Strände ausgeglichen wird.

Bose setzt auch auf GaLaBau

Seit 2020 baut Bose zudem intensiv auch den Bereich Garten- und Landschaftsbau auf. Hier setzt er vor allem auf kleinere Projekte, die seine Mitbewerber gerne links liegen lassen. Dazu gehören etwa Baumfällarbeiten, kleinerer Wegebau oder das Umgestalten einer Wohnanlagenbepflanzung. Ebenfalls übernommen hat die Firma bereits die Begrünung einer Neubausiedlung.

Die Ausrichtung auf eine möglichst sichere Zukunft ist Bose sehr wichtig, weshalb seit einigen Jahren drei seiner fünf Söhne mit in der Firma beschäftigt sind. Maik Strohecker (26) ist für die Treppenhausreinigung zuständig, Max Strohecker (28) erledigt Buchhaltung und Rechnungslegung, Björn Bose (27) wird künftig die Geschäftsführung übernehmen. Alle drei haben vorher bereits in anderen Firmen über Ausbildung, Praktika und Studium ausgiebig Erfahrungen gesammelt. Um alles noch besser bündeln zu können, steht zudem der Kauf eines neuen Betriebsgeländes in der Hansestadt Rostock bevor.

Durch die zentralere Lage ist das Unternehmen künftig näher am Kunden, zudem möchte die Geschäftsleitung so auch den Mitarbeitern zeigen, dass deren Arbeitsumfeld – inklusive Komfort und sauberen Abläufen – im Unternehmen einen hohen Stellenwert hat. Außerdem will Bose am neuen Standort voll in die Elektromobilität einsteigen und dafür die entsprechende Ladeinfrastruktur etablieren. „Wenn ich mich dann irgendwann entspannt zurückziehen kann und weiß, dass es in der Zukunft gut laufen wird, bin ich mehr als zufrieden“, so der inzwischen 57-Jährige.

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