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"Spread-Ladder-Swaps"

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Würzburg. Einen Reinfall erlebte die Würzburger Versorgungs-und Verkehrs GmbH (WVV), die der Stadt Würzburg zu 100 Prozent gehört, mit sog. „SpreadLadder-Swaps“. Dabei wird zur Senkung der Zinslast von Darlehen auf die künftige Entwicklung von Zinsen spekuliert. Im Kern geht es bei den „Swaps“ um den Tausch vergleichsweise hoher Zinsverpflichtungen für langfristige Anleihen gegen niedrige, kurzfristige und variable Zinspapiere. Gewettet wird dabei auf den sog. „Spread“, also den Abstand zwischen dem lang- und kurzfristigen Kapitalmarktzins. Wie bei einer Wette kann man bei diesen „Swaps“ alles verlieren. Das Jonglieren mit einem hoch risikobehafteten Finanzprodukt blieb auch nicht ohne Folgen: Die WVV verlor bei einem derartig gewagten Spekulationsgeschäft 2,6 Mio. Euro! Diese Millionen will sich die WVV nun von dem beratenden Kreditinstitut zurückholen und hat dieses auf Zahlung von Schadensersatz verklagt. Die WVV ist nämlich der Auffassung, dass sie „über die mit solch einem Geschäft verbundenen Risiken nicht genügend aufgeklärt wurde“. In erster Instanz vor dem Landgericht Würzburg hat die WVV zu 1/3 obsiegt. Der Prozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen, da die beratende Bank Berufung eingelegt hat. Es bleibt daher nur zu hoffen, dass letztlich nicht die Würzburger Bürger und Steuerzahler als Kunden der WVV die Wette verlieren.

Quelle: schwarzbuch08.steuerzahler.de

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