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Solarpreis für Öko-Kommunen, Zeitschrift und Segelschiffkonzept

Kassel - Die Gemeinden Alheim in Nordhessen und Morbach bei Trier sind für ihre Energiekonzepte mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet worden. Die Ehrung wurde der 5200-Einwohner-Gemeinde Alheim zuerkannt, weil sie bereits mehr als 60 Prozent ihres Strombedarfs mit erneuerbaren Energieträgern decke, hieß es am Samstag bei der Preisverleihung in Kassel. In Morbach übersteige die erzeugte Energiemenge sogar den Verbrauch der 11 000 Einwohner. Alheim und Morbach bekamen jeweils einen von elf Preisen in sechs Kategorien. Die seit 1994 vergebenen Auszeichnungen sind undotiert. Vergeben wird der Preis von der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR.

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In Alheim seien durch das neue Energiekonzept innerhalb von drei Jahren 75 Arbeitsplätze entstanden. In Morbach habe die Gemeinde mit der Firma Juwi für ein früheres Militärgelände das Programm einer Energielandschaft erarbeitet. Das Konzept umfasse mehrere Windkraft- und Photovoltaikanlagen, eine Biogasanlage und eine Anlage zur solaren Trinkwasseraufbereitung. Geplant seien weitere Anlagen, etwa die Errichtung des höchsten Windrads der Welt.

Im Bereich Industrie und Agrar wurden die Tauber-Solar aus Tauberbischofsheim, die Rhein-Main Deponie GmbH in Flörsheim am Main und der Landwirt Herbert Fellner aus Hirschau in Bayern gewürdigt. Fellner erzeuge schon seit mehr als 25 Jahren auf seinem Hof Energie aus nachwachsenden Rohstoffen und habe dabei entsprechende Verfahren entwickelt. Die Firma Tauber-Solar bestücke Dächer in ganz Deutschland mit Photovoltaikanlagen und beweise damit, dass das Konzept Solaranlage wirtschaftlich sei. Die Rhein-Main Deponie entwickele seit Jahren innovative Konzepte zum umweltverträglichen Betreiben von Mülldeponien und wende diese auch erfolgreich an.

In der Kategorie Transport wurde SkySails ausgezeichnet. Das Hamburger Unternehmen hat einen riesigen Lenkdrachen entwickelt, mit dem große Schiffe gezogen werden können. Durch diesen Zusatzantrieb könne ein Drittel des Treibstoffes gespart werden. Sieger des Bereichs Medien wurden der Journalist Martin Unfried und die "Zeitschrift für Neues Energierecht". Das Magazin begleite seit zehn Jahren die Entwicklung des Energierechts kritisch. Unfried wurde für Berichterstattung über erneuerbare Energien und die Kolumne "Ökosex" in der "tageszeitung" (taz) geehrt.

Auch zwei Vereine bekamen den Solarpreis. Die Stiftung "Sonne für Kinder" der Bad Kreuznacher Firma City Solar AG baut Solarkraftwerke, deren Gewinn karitativen Zwecken zu Gute kommt. Die Projektgruppe Erneuerbare Energien im Aller-Leine-Tal engagiert sich seit 1996. Dadurch sei die Region besonders modern in diesem Bereich. Einen "Sonderpreis für besonderes persönliches Engagement" bekam Dieter Schaarschmidt aus Wustrow in Niedersachsen. Er mache sich seit mehr als 30 Jahren für erneuerbare Energien im Wendland verdient.

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