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Sieben Wochen nach Kyrill

Projekt Forsten und Tourismus wird aktualisiert

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Die Aufarbeitung des Schadholzes nach Kyrill am 18.01.2007 in den geschädigten thüringischen Wäldern schreitet weiter zügig voran. Im Staats-, Kommunal- sowie Privatwald ist nunmehr mit ca. 130 Harvestern und 30 Gebirgsharvestern die volle Verarbeitungskapazität erreicht, mit der monatlich etwa 300.000 Festmeter Schadholz aufgearbeitet werden können. Jüngsten Angaben zufolge wurden bislang ca. 350.000 Festmeter Sturmholz aufgearbeitet. Regelmäßig wird über den Fortschritt berichtet.

Zur Erinnerung: der Sturmholzanfall beträgt insgesamt ca. 2,4 Mio. Festmeter, davon 1,1 Mio. im Staats-, 0,9 Mio. im Privat- und 0,4 Mio. im Kommunalwald. Ca. 4.500 ha sind als Flächenschaden zu charakterisieren. Auf über 155.000 ha Waldfläche sind Streuschäden zu verzeichnen. Diese sind aus Forstschutzsicht besonders gefährlich, denn gerade hier kann sich im Frühjahr eine Borkenkäferkalamität entwickeln, mit bis dato unabsehbaren Folgen, kommentierte der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Prof. Dr. Christian C. Juckenack, die Schadensbilanz. Um dem wirksam begegnen zu können wurden verschiedene Maßnahmen getroffen, so auch befristete Einstellungen im Bereich Forst, die Aufhebung des Sonntagsarbeitsverbotes sowie des Sonntagsfahrverbotes für Sturmholztransporte und die vorübergehende Erhöhung des zulässigen Transportgewichtes für Holzspediteure von 42 auf 44 Tonnen, aber auch Hilfen bei der Bereitstellung von Zwischenlagerplätzen.

Bei dieser hohen Aufarbeitungskapazität lässt es sich nach wie vor leider nicht immer vermeiden, dass die Wege im Thüringer Wald und der Rennsteig selbst in kleineren Abschnitten verschmutzt sein können, resümierte Juckenack und führte fort: Wegen der touristischen Bedeutung versuchen die Staatlichen Forstämter aber weiterhin, die Schäden an den Wegen gering zu halten und möglichst zeitnah wieder auszubessern.

Besonders infolge der Schäden nach dem Orkan Kyrill gilt es im Dialog einen Ausgleich für die Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen zu finden. Ziel ist dabei die Optimierung des bisher ausgewiesenen Wegenetzes und eine Kennzeichnung der verschiedenen Wanderwege. Gemeinsam mit dem Regionalverbund Thüringer Wald e. V., dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt und den Staatlichen Forstämtern wird deshalb das Projekt Forsten und Tourismus fortgeführt und aktualisiert.

Die betroffenen Waldeigentümer, die touristischen Spitzenverbände und die unteren Forstbehörden sind direkt in das Projekt einbezogen und können ihre Vorschläge bei der Modifizierung des Wegenetzes einbringen. Das Projekt hat im März dieses Jahres im Forstamt Schönbrunn begonnen und soll künftig durch regelmäßige Fortschreibungen in allen staatlichen Forstämtern den dynamischen touristischen Entwicklungen und neuen Freizeittrends Rechnung tragen. Schwerpunkte sind zunächst die von den Folgen des Orkans Kyrill besonders betroffenen Forstämter.

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