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Sichere Abwasserentsorgung für 32 Cent pro Tag: Kosten für die Bürger stabil

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Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage zu Abwasserpreisen

Berlin/Hennef, Die jährlichen Ausgaben der Bürgerinnen und Bürger für die Ableitung und Behandlung von Abwasser sind seit Jahren stabil. Dies zeigen die heute in Berlin veröffentlichten Ergebnisse einer breit angelegten Umfrage zu den Wirtschaftsdaten der Abwasserbeseitigung, die die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund durchgeführt hat. Danach zahlen die Deutschen pro Jahr knapp 116 Euro pro Person, das entspricht 32 Cent täglich, für die Entsorgung ihres Abwassers. Verschiedene Rahmenbedingungen führen jedoch dazu, dass sich die Kosten für den Bürger regional stark unterscheiden. Die Untersuchung ergab auch, dass die Reinvestitionen – 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2009 – in etwa dem Werteverzehr der Abwasseranlagen entsprechen. Das bedeutet, dass die Abwasserbetriebe, in Deutschland ganz überwiegend die öffentliche Hand, ihre Anlagen für die Zukunft in einem guten Zustand hält.

Pro Kopf 116 Euro jährlich für die Abwasserentsorgung

 

In Deutschland werden die Abwassergebühren nach dem Kostendeckungsprinzip erhoben. Dies bedeutet, dass der Bürger verursachungsgerecht nur die Kosten trägt, die dem Abwasserbeseitiger für die Ableitung und Behandlung entstehen. Die durchschnittliche jährliche Gebühren- und Beitragsbelastung des Bürgers beträgt knapp 116 €. Bei der Berechnung der Gebühren kommt bei kleineren Unternehmen häufig noch der Einheits- oder Frischwassermaßstab zum Tragen. Der Trend hin zu einem gesplitteten Maßstab (mit getrennten Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser) wird aufgrund einer sich ändernden Rechtsprechung in einzelnen Bundesländern zukünftig weiter zunehmen.

Privatwirtschaft in hohem Maß beteiligt

Das erhebliche Investitionsvolumen der überwiegend von öffentlichen Unternehmen geprägten Abwasserbranche von rund 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2009 kommt zu einem Großteil dem Mittelstand, insbesondere der mittelständischen Bauwirtschaft zugute. Bezieht man Reparaturen und ähnliche Leistungen in die Betrachtung ein, fällt die Summe deutlich höher aus. Etwa 60 Prozent aller Leistungen für die Abwasserbeseitigung werden – gemessen an den Gesamtausgaben – von privatwirtschaftlichen Unternehmen erbracht. Die spezifischen Investitionen der Unternehmen im Jahr 2009 liegen im Mittel bei etwa 56 € pro Einwohner und Jahr. Der Vergleich mit den spezifischen Abschreibungen pro Kopf und Jahr von rund 55 € belegt die nachhaltige Aufgabenerfüllung.

Hohe Fixkosten

Die Investitionen werden in Form von Zinsen und Abschreibungen wiederum zu Kosten der Unternehmen. Diese Art der Kosten – ebenso wie zum Beispiel Personalkosten – fällt bei den Entsorgern unabhängig davon an, wie viel Abwasser eingeleitet und später gereinigt wird. Der mit 75 bis 85 Prozent sehr hohe Anteil fixer Kosten ist besonders charakteristisch für die Wasserwirtschaft. Er ist auch dafür ursächlich, dass Gebührensätze steigen, wenn viele Leute Wasser sparen.

Regional unterschiedliche Belastung des Bürgers

Auffällig ist, dass sich die finanziellen Belastungen der Bürger regional sehr stark unterscheiden. Ursächlich sind hierfür Strukturunterschiede, der schwankende Wasserverbrauch und Unterschiede in der örtlichen Geländetopografie. Auch Unterschiede bei der zeitlichen Investitionstätigkeit, deren Finanzierung und bei Zuschüssen sowie abweichende Kalkulationsgrundlagen wirken sich aus.

Repräsentanz der Umfrage

Die Repräsentanz der von der DWA regelmäßig durchgeführten Umfrage ist hoch. An der im Jahr 2009 durchgeführten Datenerhebung haben sich überwiegend mittlere und größere Abwasserunternehmen mit insgesamt gut 40 Millionen in den Entsorgungsgebieten gemeldeten Einwohnern beteiligt.

Deutscher Städte- und Gemeindebund

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